Leidenschaft für Eifel und Hunsrück

Bernkastel-Kues/Thalfang · Natur und Kultur miteinander verbinden und so die Leute für den Hunsrück begeistern: Mit diesem Rezept will Guido Lotz, verantwortlich für Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit im Nationalparkamt, Touristen in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald locken. 14 Jahre lang hatte Lotz den Vulkanpark Eifel vermarktet.

Leidenschaft für Eifel und Hunsrück
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Bernkastel-Kues/Thalfang. Ein Moselaner soll den Nationalpark Hunsrück-Hochwald vermarkten. Kann das funktionieren? "Natürlich", sagt Guido Lotz aus Bernkastel-Kues. "Und wenn auf dem Hunsrück noch Wein angebaut würde, wäre es für mich noch einfacher", lacht er.
Der 53-jährige Diplom-Geograf ist seit wenigen Wochen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit im Nationalparkamt verantwortlich. Er hat damit eine Schlüsselstelle zur Außendarstellung des Nationalparks bei Multiplikatoren wie den Medien oder Tourist-Informationen inne. Die Aufgabe, eine Region nach außen darzustellen, ist nichts Neues für ihn: 14 Jahre lang hat Lotz den Vulkanpark Eifel vermarktet, bevor er sich entschieden hat, auf der anderen Moselseite noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen.
Der Unterschied zu seiner vorherigen Wirkungsstätte: Während der Vulkanpark durch Bergbau geprägt ist, biete der Hunsrück eine Kombination aus Natur und Kultur.
Die intakte Naturlandschaft werde geprägt durch noch vorhandene Buchenwälder und Moorlandschaften, die teilweise wieder renaturiert würden. Dann wiederum gebe es kulturelle Besonderheiten wie den Keltenring bei Otzenhausen oder das Römerlager bei Hermeskeil. Dies gelte es jetzt zu verbinden, um für den Hunsrück ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.
Kelten, Römer, Mittelalter und Eisenverhüttung gebe es hier. Das müsse jetzt aufgearbeitet werden. "Man muss von den Schönheiten angesteckt werden und selbst vor dem Keltenring gestanden haben, um die Dimensionen zu erfassen", sagt Lotz. Erst wenn man selbst begeistert sei, könne man das weitertragen.
Deshalb verbringt der Vater von drei Kindern einen Großteil seiner Freizeit im Hunsrück und nimmt an Rangertouren teil, um die Kollegen und die Angebote kennenzulernen. "Statt auf den Kueser Plateau gehen wir halt auf dem Hunsrück wandern", lacht er.
Das Marketing für den Nationalpark sei noch im Aufbau begriffen. Bisher habe er Grundlagen geschaffen, wie die ständige Aktualisierung der Nationalpark-Homepage, Kontakte knüpfen und ein Netzwerk aufbauen.
Jetzt gelte es, die Pressearbeit zu aktivieren und die Programme und Veranstaltungen bekannter zu machen.
Im Moment starte man damit in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und den angrenzenden Ballungsgebieten, will aber kommendes Jahr bereits deutschlandweit agieren und auf Messen in Stuttgart, Essen und Berlin für den Nationalpark werben. Lotz glaubt, dass der Nationalpark Hunsrück-Hochwald fünf bis zehn Jahre braucht, bis dieser so weit ist wie der Nationalpark Eifel oder der Bayerische Wald.
Es sei aber nur schwer möglich, Ziele wie eine bestimmte Anzahl an Besuchern festzulegen, die man in zehn Jahren erreichen möchte.
Lotz: "Wie wollen Sie den Touristen erfassen, der an der Mosel weilt und dann einen Tagesausflug in den Nationalpark unternimmt?"

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