Leidenschaft für fleißige Bienen

Wittlich/Sehlem · Die Bienenzucht kommt in Wittlich und Umgebung nicht aus der Mode. Die Mitgliederzahl des Bienenzuchtvereins liegt seit vielen Jahren beständig bei 50. Die meisten kommen durch Liebe zur Natur zum Imkern.

Wittlich/Sehlem. Die Biene Maya ist die berühmteste ihrer Art und entzückt in der Fernsehserie große und kleine Zuschauer. Doch ihre Abenteuer haben wenig mit dem Alltag der Honigbienen gemein, die pro Volk 60 bis 100 Pfund Honig im Jahr produzieren.
Imker oder Bienenväter, wie sie sich gerne nennen, nehmen den Bienen ihren Honigvorrat weg, den sie gesammelt haben, und füttern dafür Zuckersirup zu. Außerdem muss ein Imker seinen Bienenvölkern ein Zuhause herrichten und es instand halten. Walter Huwer, erster Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Wittlich und Umgebung: "Imker kann jeder werden, der Lust hat und Bienen mag. Durch Schulungen und Besuche bei anderen Imkern kann man sich das Wissen dafür aneignen."
Zudem gibt es für Menschen, die die Imkerei als Beruf ausüben wollen, einen Ausbildungsberuf Tierwirt, Fachrichtung Bienenzucht. In einem Verein muss man als Imker nicht sein, aber der Versicherungsschutz ist für Vereinsmitglieder günstiger, und man kann sich austauschen. Über behördliche Auflagen zur Bienenhaltung kann man sich beim Veterinäramt erkundigen. Alle zwei bis drei Tage muss nach den Bienen gesehen werden. Walter Huwer: " Es ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, im Winter bringt man die Kästen, in denen die Völker leben, in Ordnung, Mitte April wird der Honig raum aufgesetzt, von Juli bis Ende September werden die Bienen mit einer Zuckerlösung aufgefüttert, und Ende Juli ist die Gefahr der Krankheiten in den Völkern sehr hoch, so dass man sehr oft nach ihnen sehen muss." Ein Hobbyimker kann bis zu 25 Bienenvölker haben.
Der Bienenzuchtverein wurde 1888 in Wittlich im Gasthaus Berres in der Burgstraße gegründet, und als Zweck des Vereins wurde die "Vervollkommnung und Verbreitung der Kenntnisse über Bienenpflege oder Hebung der vaterländischen Bienenzucht überhaupt" angegeben. Neben dem Austausch bei den monatlichen Treffen sind die Wittlicher Imker mit dem Imkerverein aus Maastricht befreundet, und gegenseitige Besuche inbegriffen. Zudem gibt es regelmäßig Fahrten zur badischen Imkerschule, "die sehr gut angenommen werden, und bei denen meist der Bus zu klein ist", wie der erste Vorsitzende Walter Huwer erklärt. Zudem besuchen Mitglieder des Imkervereins Schulen und nehmen an Veranstaltungen, wie beispielsweise an Präventionstagen des Landeskriminalamts am 30. Mai im Cusanus-Gymnasium, teil.
Kontakt: Walter Huwer Georgstraße 6 in 54518 Sehlem, Telefon: 06508/622
Extra

 Der Honig und die Bienen sind sein Hoby. Walter Huwer aus Sehlem ist seit 1990 erster Vorsitzender des Bienenzuchtvereins 1888 Wittlich und Umgebung. Durch Freunde ist er zum Imkern gekommen. TV-Foto: Christina Bents

Der Honig und die Bienen sind sein Hoby. Walter Huwer aus Sehlem ist seit 1990 erster Vorsitzender des Bienenzuchtvereins 1888 Wittlich und Umgebung. Durch Freunde ist er zum Imkern gekommen. TV-Foto: Christina Bents

Bienenstiche: Walter Huwer geht immer ohne Parfüm zu seinen Bienen, denn die Bienen mögen den menschlichen Schweiß nicht und halten sich dann von ihm fern. Sollte man aber doch gestochen werden, hilft nach seiner Ansicht Calcium sehr gut. Er rät, nie mit den Fingern den Stachel aus der Haut zu ziehen, denn sonst besteht die Gefahr, dass man die Giftblase tiefer in die Haut drückt. Den Stachel immer in entgegengesetzter Richtung mit einem Messer wegschaben. chb

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