Leistungspflügen auf dem Meerscheider Markt: Präzision an der Furche

Merscheid · Zwei Brüder, Dominic und Dennis Schneider aus Busenhausen (Kreis Altenkirchen/ Westerwald) gewinnen das Leistungspflügen in den Disziplinen Beetpflügen und Drehpflügen im Rahmen des Merscheider Marktes. Sie sind damit für die Deutsche Meisterschaft im nächsten Jahr qualifiziert.

 Moderne Pflüge sind nur so gut wie die Menschen am Lenkrad des Traktors. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Moderne Pflüge sind nur so gut wie die Menschen am Lenkrad des Traktors. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Auch die jeweils Zweitplatzierten, Michael Hassel aus Unterschützen und Max Bast aus Pleitzenhausen, sind bei der Entscheidung auf Bundesebene dabei.

Das Pflügen dient der Vorbereitung des Bodens. Der Drehpflug am Traktor erleichtert zusätzlich das Arbeiten bei ungleichmäßiger Ackerform. In diesen beiden Disziplinen gingen die sieben Teilnehmer aus den Kreisen Westerwald, Mayen-Koblenz und Bernkastel-Wittlich parallel an den Start. Sie hatten zuvor unter 35 Startern die Kreisentscheide gewonnen.
"Es ist zwar kein Sport im engeren Sinne, aber eine sportliche Herausforderung", macht die Leiterin des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel, Dr. Anja Stumpe, klar. Der Pflug sei das anspruchsvollste Bodenbearbeitungsgerät in der Landwirtschaft.

"Pflügen wird wieder wichtiger, denn so wird Pflanzenschutzmittel eingespart", erklärt Oberrichter Bernhard Rodenkirch den Bezug zur normalen Arbeit auf dem Feld. Und der Organisator des Wettbewerbes, Sebastian Thielen, fügt hinzu: "Wenden, lockern, mischen, durchlüften, krümeln und das Einarbeiten von Ernterückständen und Dung - das erledigt der Pflug alles auf einmal."

Aber, so Thielen: "Moderne Pflüge arbeiten immer nur so gut wie die Menschen am Lenkrad des Traktors." Erst im Wettbewerb lassen sich die Fähigkeiten des perfekten Pflug-Einstellers messen. Die Bodenbearbeitung dürfe nicht zur Erosion führen.

Einer, der es in den Landesentscheid geschafft hat, ist Jonas Gemmel aus Gutenthal. Der 18-Jährige, der einmal Nebenerwerbslandwirt werden will, hat eigens für den Wettbewerb trainiert: "Das geht am besten mit dem eigenen Traktor und Pflug zuhause auf dem Hof."

Für die DLR-Chefin ist der gesamte Wettbewerb auch eine Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für den Beruf des Landwirtes. Sie freut sich über stabile Ausbildungszahlen: "Das sind bei weitem nicht nur Hofnachfolger. Gut die Hälfte der Auszubildenden haben vorher nichts mit der Landwirtschaft zu tun gehabt."

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