Leiterin ist von Leistungen der Kinder überwältigt

Wintrich · Mit Tänzen, Theater, Musik und Gesang haben sich Schüler der Grundschule Wintrich von ihrer Rektorin Ursula Casel verabschiedet. Für die 64-Jähige beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt.

 Schulleiterin Ursula Casel (rechts) mit Sabine Klas, die sich ebenso wie Ida Lehringfeld im Namen des Grundschul-Fördervereins und aller Eltern für ihr Engagement bedankte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Schulleiterin Ursula Casel (rechts) mit Sabine Klas, die sich ebenso wie Ida Lehringfeld im Namen des Grundschul-Fördervereins und aller Eltern für ihr Engagement bedankte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wintrich. 24 Jahre hat Ursula Casel an der Wintricher Grundschule unterrichtet und davon zwölf Jahre deren Geschicke als Rektorin gelenkt. Mit Beginn der Sommerferien wechselt sie nun in ein ungewohntes "Fach", das der Rentnerin. Sorgen bereitet ihr das aber nicht. Einerseits empfinde sie zwar Wehmut, gestand sie bei ihrer offiziellen Verabschiedung ein.
Vor allem nach dem tollen Fest: "Ich bin überwältigt, was Kinder und Kollegen geleistet haben." Singend, tanzend, musizierend und theaterspielend sagten alle adieu. Dennoch freut sich Casel (64) auch, die Verantwortung nun in jüngere Hände geben zu können. Rückblickend auf ihre Zeit an der Schule ist sie dankbar und "stolz, dass wir es soweit gebracht haben". Denn die Schule stand nicht immer auf so sicheren Füßen wie heute.
Standort gesichert


Vor einigen Jahren stellte das Fernsehen sogar die mit 20 Kindern kleinste rheinland-pfälzische Grundschule vor. Mit heute 48 - und in den nächsten Jahren ähnlich vielen - Kindern ist der Standort gesichert. Entscheidenden Anteil daran hat das von Casel konzipierte flexible Angebot der betreuenden Grundschule. Kinder können bis 14 oder 16 Uhr in der Schule bleiben und dort auch zu Mittag essen. Und das fünf Tage die Woche - aber nicht zwingend, was den Arbeitszeiten der Eltern entgegenkommt. Dass derzeit 33 Kinder angemeldet sind, bestätigt das Konzept. Ebenfalls Casel zu danken sind der 2008 gegründete Förderverein, die einjährige Begleitung von Vorschulkindern und der Schülerzuwachs aus Brauneberg.
Nun freut sich Casel, Mutter zweier Töchter und dreifache Oma, auf den neuen Lebensabschnitt. Endlich hat sie Zeit, sich um ihre Enkel zu kümmern - und um Haus und Garten. Passend dazu erhielt sie als Abschiedsgeschenk eine Gartenbank, auf der sie alle noch ungelesenen Bücher "nicht nur anlesen, sondern auch zu Ende lesen" kann. Und sie kann auch öfter mit ihrem Mann zu Rad- und Wandertouren starten: "Langweilig wird\'s mir sicher nicht."
Im Namen der Eltern und des Fördervereins dankten Ida Lehringfeld und Sabine Klas. Die "gelebte Gemeinschaft" der Schule spiegele sich auch im dörflichen Miteinander. Bürgermeister Ulf Hangert würdigte Casels immenses Engagement für den Standort und seine Attraktivität. Gemeindechef Dirk Kessler sieht ihre Leistung in der von den Kindern beeindruckend gestalteten Feier bestätigt. Die Nachfolge ist vorerst geregelt. Myriam Kost-Steins, Leiterin der Grundschule Lieser, wird Wintrich mit betreuen. urs

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