Lesera(t)te auf sinkendem Schiff?
WITTLICH. Zwei Schülerinnen der 9. Klasse untersuchten das Leseverhalten bei den Schülern der 6. bis 13. Klasse mit persönlichen Interviews.
"Findest du es gut, wenn in der Schule Bücher gelesen werden?" war nur eine der 13 Fragen, die wir den Schülerinnen und Schülern der 6. bis 13. Klasse anhand eines Fragebogens stellten. Es kamen sehr interessante Antworten zustande: "Es ist sehr wichtig, in der Schule zu lesen, da man verschiedene Epochen kennen lernt und es auch viel abwechslungsreicher ist als trockener Unterricht", antwortete Simon Bauer (elfte Klasse). 42 Prozent der Befragten waren seiner Meinung. Eins der Ergebnisse, was (vielleicht) die Überschrift beantworten könnte, ist die Frage, was von den Schülern und Schülerinnen bevorzugt wird, das Lesen oder die modernen Medien wie Fernsehen, Computer etc.: 72 Prozent bevorzugen die modernen Medien und nur 20 Prozent lesen lieber. Auf die Frage nach dem Mitspracherecht bei der Auswahl von Unterrichtslektüren stimmen 81 Prozent dafür und nur neun Prozent wollen, dass die Bücher von Lehrern empfohlen werden, da es sonst "zu viel Chaos gäbe", so Mareike Boor, 6. Klasse. Einige Schülerinnen und Schüler schlugen vor, die Bücher von Schülern vorstellen zu lassen und die Auswahl dann zu treffen, aber auf die Frage, welches Buch würdest du gerne im Unterricht lesen, wussten 58 Prozent keine Antwort, 12 Prozent wollen "Die Säulen der Erde" von Ken Follett lesen. Zu den Top Drei der beliebtesten Bücher in der Schule gehören "Homo Faber" von Max Frisch (30 Prozent), "Das Parfüm" von Patrick Süßkind (21 Prozent), und den dritten Platz teilen sich "Blueprint" von Charlotte Kerner und "Der Richter und sein Henker" von Friedrich Dürrenmatt. Das bei den Schülern unbeliebteste Buch war mit 23 Prozent "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff. "Es ist einfach zu altmodisch geschrieben", so Julia Meilen, MSS 11. Erstaunlicherweise sagte aber die große Mehrheit (47 Prozent), dass sie kein Buch wirklich schlecht fanden. Alle seien mehr oder weniger gut. Es war für uns sehr spannend, zu erfahren wie das Leseverhalten auf unserer Schule ist und welche Ansichten die Mitschüler zu so genannten Bildungsklassikern haben. Anna Aurich, Anna Franz
