LESERBRIEF

Zum Artikel "Moseltourismus im Umbruch: Region diskutiert über ihre Zukunft" (TV vom 16. Oktober) schreibt dieser Leser:

Erfolg gibt bekanntlich recht. Der Moseltourismus ist, wenn man zwanzig, dreißig Jahre zurückblickt, erfolgreich. Der Mosellandtouristik, den Hoteliers, Winzern, dem Highlight Moselfestwochen und vielen anderen haben wir dies zu verdanken. Und im gastronomischen Bereich ist nicht nur die Spitzenküche, sondern auch die einfache Gaststätte, die Schnitzel, Pommes, Salat für Gäste mit kleinem Geldbeutel anbietet, beteiligt. Da stellt sich die Frage, ob Herr Strobel y Serra recht hat, wenn er in der FAZ uns als Moselochsen bezeichnet. Ja und nein! Sicher gibt es noch einige Moselochsen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Und somit konnte der Mosel nichts Besseres passieren, als dass er seine Sicht der Dinge als Außenstehender so deutlich dargestellt hat. Er hat wachgerüttelt, für manchen war es ein kleines Erdbeben. Er hat erreicht, dass wir vor Betriebsblindheit bewahrt werden und nachdenken, wie es weitergehen soll, um die Zukunft nicht zu verschlafen. Das ist schon mal positiv zu bewerten. Wie lange können wir auf der Schiene des Erfolgs noch weiterfahren? Was erwartet der Gast in zehn, zwanzig Jahren, um gerne an die Mosel zu kommen? Diese Fragen sind in der Podiumsdiskussion zu kurz gekommen beziehungsweise gar nicht gestellt worden. Stattdessen ging man auf Konfrontation und Rechtfertigung bezüglich dessen, was man alles unternommen hat und derzeit noch alles tut. Hier hat man die Chance verpasst, Herrn Strobel y Serra als weitgereisten, erfahrenen Journalist einzubinden und über ein Zukunftsmanagement zu diskutieren. An diesem Punkt werden wir nicht vorbeikommen. Der Moseltourismus mit allem, was dazu gehört (und dazu zählt auch, wie man den Neubaugebieten unserer Region ein unverkennbares regionalbezogenes Bild verleiht), muss in einer Arbeitsgruppe mit kreativen Köpfen neu definiert und positioniert werden. Ein Konzept "Zukunfts-Vision Mosel" muss erarbeitet werden, damit auch unsere Kinder eine Chance haben, vom Tourismus zu leben. Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues

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