Lesermeinung

Zu unserem Berichten "Sparkasse gibt 13 Geschäftsstellen auf" (TV vom 16. Dezember) und "Ortschefs sind sauer auf die Sparkasse" (TV vom 17. Dezember) schreiben diese Leser:

Ein Schlag ins Gesicht der Menschen im ländlichen Raum: Als nichts anderes kann man die neuerliche Aktion der Sparkasse Eifel Mosel Hunsrück bezeichnen. Es sind gerade mal etwas mehr als zehn Jahre her, dass die letzte Schließungsaktion gelaufen ist, der damals rund 70 Zweigstellen zum Opfer gefallen sind. Man hat die damaligen Schließungen damit begründet, dass das Unternehmen krisensicher gemacht werden müsse. Dieser Schließungsaktion konnte man noch etwas Verständnis abgewinnen, da in allen Regionen zentral gelegene Zweigstellen erhalten blieben. Dem Kunden war - wenn auch nicht am gleichen Ort - die Erledigung seiner Bankgeschäfte möglich. Die neuerliche Aktion ist jedoch für den Bankkunden nicht nachvollziehbar. In einer Nacht- und Nebel-Aktion wurde das umgesetzt. Die betroffenen Gemeinden erfuhren davon - ohne Vorwarnung - aus der Presse. Das Gleiche gilt für die Vermieter der Immobilien. Ich denke, da steckt System dahinter. So sollte man mit seinen Partnern nicht umgehen. Es erhebt sich zudem die Frage, wo hier die von der Politik beschworene Stärkung des ländlichen Raums bleibt. Das Gegenteil wird mit dieser Schließung praktiziert. Solche Maßnahmen habe weitere Landflucht zur Folge und dafür zeichnet auch der von den Kreistagsparteien entsandte Verwaltungsrat verantwortlich, der dies einstimmig ermöglichte. Die Nähe zu den Kunden geht so jedenfalls verloren. Dieses Handeln wirft Fragen auf: Inwieweit identifizieren sich die neuen Bankvorstände noch mit dem ländlichen Raum? Es kann und darf bei den Entscheidungen doch nicht nur darum gehen, die Ertragslage der Bank zu maximieren. Der Kunde muss auch eine Rolle spielen. Die betroffenen Regionen sollten diese Entscheidung nicht widerspruchslos hinnehmen und Konsequenzen ziehen. Hans Herrmann, Longkamp

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