LeserMeinung

Zur Debatte um die Neubelebung der Wittlicher Innenstadt:

Als alte Wittlicher Innenstadtbewohnerin blutet mir das Herz. Pathetisch ausgedrückt. Eine einst blühende Kleinstadt , in die selbst Großstädter viele Jahre gerne zum Einkauf kamen, stirbt vor sich hin. Dieser leidige Umstand ist nicht allein den Internetbestellungen geschuldet. Wittlichs Innenstadtsterben ist zum größten Teil hausgemacht und hat vor dem sogenannten "Internetzeitalter" seinen Anfang genommen. Maßgeblich beteiligt an diesem Prozess waren Verwaltung und Stadtrat. Nun ist es zu spät. Daran kann auch der jetzige Bürgermeister nichts mehr ändern oder retten und fünf verkaufsoffene Sonntage im Jahr auch nicht. In der Vergangenheit gab es immer ein "Totschlagargument" seitens der Verwaltung: "Die Läden seien ja auch zu klein." Mittlerweile stehen neben all den kleinen Läden in der Innenstadt auch acht größere Geschäftsräume leer. Eine Firma zum Beispiel hat aus drei kleinen Geschäftsräumen in der Neustraße einen großen gemacht, bis heute nicht vermietet. Neue große Räume kommen am Fürstenhof hinzu. Und die Schlossgalerie hätten die Wittlicher Innenstadtläden zur sogenannten Innenstadtbelebung mit Sicherheit nicht gebraucht! Hier ist wohl das Gegenteil der Fall. Wenn selbst eingefleischte Wittlicher sich fragen, warum sie noch in die Stadt gehen sollten, wird es wirklich eng! So ist es eben, wenn eine Kleinstadt viele Ortsteile hat und "Dorfhäuptlinge" im Stadtrat über die Geschicke der Kleinstadt entscheiden. Ulrike Möhn, Wittlich

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