Lesung mit drei Moselmärchen

TRABEN-TRARBACH. (G.K.-B.) Die beliebte Veranstaltungsreihe der Literarischen Nachmittage im Mittelmosel-Museum geht auch in diesem Monat weiter. Am Sonntag, 16. Februar, wird Richard Ochs aus Traben-Trarbach aus drei Moselmärchen von Joseph von Lauff lesen und literaturkritische Betrachtungen ergänzen.

 Drei Moselmärchen von Joseph von Lauff wird Richard Ochs am 16. Februar im Mittelmosel-Museum vorstellen. "Es ist ein Vergnügen, diese Werke zu lesen", verspricht er.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Drei Moselmärchen von Joseph von Lauff wird Richard Ochs am 16. Februar im Mittelmosel-Museum vorstellen. "Es ist ein Vergnügen, diese Werke zu lesen", verspricht er.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Der Schriftsteller Joseph von Lauff wurde am 16. November 1855 in Köln geboren. Seine Kinderjahre verbrachte er in Kalkar am Niederrhein. "Er war ein preußischer Offizier und persönlicher Bekannter von Kaiser Wilhelm II.", weiß Richard Ochs. Doch von Lauff hatte auch eine künstlerische Neigung. Er widmete sich der Dichtkunst und wechselte 1898 nach Wiesbaden, wo er eine Stelle als Hoftheater-Dramaturg antrat, die er aber später wieder aufgab. Nun arbeitete er als freier Schriftsteller in Wiesbaden und Cochem, der Heimatstadt seiner Ehefrau. Eine große Anzahl von Epen und Romanen widmete der Schriftsteller der niederrheinischen Landschaft. Insgesamt schuf er 27 Romane, 21 Schauspiele, elf Epen sowie weitere Gedichte. "Er war ein sehr populärer Literat", sagt Ochs, der aus den drei in Cochem entstandenen Moselmärchen "Brixiade", "Martinsgans" und "Sauhatz" vorlesen wird. In Cochem baute der Autor ein repräsentatives Haus, das heute noch steht. "Die Trilogie der Moselmärchen fällt völlig aus dem Rahmen seiner literarischen Hinterlassenschaft", hat Richard Ochs festgestellt. Seine Romane seien schwerblütig und schicksal geladen, die Moselmärchen hingegen, durchgehend in der Versform des Hexameter geschrieben, seien außerordentlich inspiriert worden durch den Wein, die Landschaft und die Frauen. "Es ist ein Vergnügen, diese Werke zu lesen." Entstanden sind die drei Moselmärchen zwischen 1915 und 1920. Der am 20. August 1933 in Cochem verstorbene von Lauff wurde in Köln beerdigt. Kurioses weiß Richard Ochs zu berichten. "Mitte der 30er Jahre wurde er von den Nazis exhumiert und mit einem Staatsbegräbnis in Kalkar erneut beigesetzt." Ausschlaggebend sei wohl seine Blut- und Boden-Literatur gewesen, denn mit den Nazis habe von Lauff nichts zu tun gehabt. Seine Kaisertreue klinge aber gelegentlich in seinen Werken an. Mehrfach habe der Schriftsteller Kaiser Wilhelm II. in seinem niederländischen Exil in Doorn besucht und ihm dort aus seinen Werken vorgelesen. Auch diese Lesung veranstaltet der Förderverein Mittelmosel-Museum in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Traben-Trarbach. Sie beginnt um 17 Uhr, der Eintritt beträgt 2,50 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort