Leuchtendes Vorbild

HETZERATH. (ks) Beim Sportverein Hetzerath ist der Judoka Christian Meisl ein Vorbild. Der Zulauf in der Judoabteilung in dem von Fußball dominierten Verein ist seit Jahren groß.

Die Teilnahme an den deutschen Einzelmeisterschaften in Frankfurt an der Oder war der letzte große Hit für den 17-jährigen Christian Meisl, Judoka beim Sportverein Hetzerath. Sich tummeln unter den besten Judokas Deutschland, das konnte er in den vergangenen Jahren schon häufiger; so bei den internationalen deutschen Einzelmeisterschaften in Berlin oder bei großen international besetzten Turnieren in Remagen, Aachen, Saarbrücken oder Siershahn. Nach über 600 Kilometern Autofahrt mit Vater Erich, gleichzeitig sein Trainer, war es vor allem die Veranstaltungsstätte im dortigen Leistungszentrum, die bei dem Judoka aus dem "kleinen Dorf Hetzerath", wie er sagt, bleibenden Eindruck hinterließ. "Es ist schon toll, was dort geboten wird", schwärmt er. "Eine 3000 Quadratmeter große Brandenburg-Halle, ein 500 Quadratmeter großer, top eingerichteter Kraftraum und für uns Judoka zwei Hallen mit über 1100 Quadratmetern abgefederter Tatami (mit Matten belegter Boden) standen dort zur Verfügung." Die Erklärung hierfür: Die Sportschule in Frankfurt ist Bundesleistungszentrum, auch für andere Sportarten wie Gewichtheben, Radsport, Boxen, Ringen, Sportschießen, Fußball und Handball. Wichtiger Bestandteil des Konzepts des Bundes ist die angeschlossene Schule. "Die über 500 Schüler von Klasse sieben bis 13, darunter 16 Judokas, die in der siebten Klasse eingeschult wurden, erhalten neben einer optimalen sportlichen Förderung die Möglichkeit, das Abitur zu machen". Für den Realschüler Christian, der sich jede freie Trainingszeit von seiner Freizeit absparen muss, sind das kaum vorstellbare Bedingungen. Und trotzdem, in Hetzerath angekommen, ist der Tatami in der Schulturnhalle, der vor jedem Training mühevoll zusammengelegter "Teppichboden", sein geliebtes Zuhause. Vater Erich hat dort gemeinsam mit Onkel Michael vor über 15 Jahren mit der Kampfsportart Judo angefangen. Von 110 Mitgliedern konnte Erich Meisl bei der Jahreshauptversammlung berichten. Vorsitzender Alfons Braun: "Was Erich und mit ihm zusammen in den letzten Jahren Inge Müller sowie Ines Kahlmann auf die Beine gestellt haben, ist eine Sensation. Die Judokas, trotz typischer Einzelkämpfer, sind voll integriert in den Verein, zum Beispiel bei unseren großen Festen, wie der ,Schwarz-Weißen-Nacht'. Christian, wie auch die Rheinland-Meisterin Linda, sind Vorbilder, die weit in unsere andere Sportarten hinein leuchten."

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