"Lichtgestalt" lockt viele Leute
VELDENZ. (KiK) Die Kulisse hätte passender kaum sein können: Paul Kittel präsentierte im Rittersaal von Schloss Veldenz sein Buch "Georg Hans von Gottes Gnaden".
Die alten Gemäuer des Rittersaales versprachen den zahlreichen Besuchern allerdings nur auf den ersten Blick wohltuende Abkühlung von den höchst sommerlichen Temperaturen draußen. Der Führung durch Schlossherr Gilbert Haufs-Brusberg und Bürgermeister Norbert Sproß folgte ein anschaulicher Vortrag des Buchautors zur einstigen "Lichtgestalt" des Veldenzer Grafen Georg Johannes. Der Vorsteher des Vereins zum Schutz des Naturerbguts aus dem französischen Phalsbourg und Umgebung hielt in Anwesenheit von Vertretern der Städte bzw. Gemeinden Phalsbourg, Lützelstein, Lauterecken, Veldenz und Meisenheim einen Vortrag über das Leben von Georg Johannes. Georg Hans von Veldenz war ein deutscher Fürst - ein Nachteil in den Augen der französischen Historiker - besonders der des 19. Jahrhunderts. Andererseits haben die deutschen Historiker Mühe, dem Adeligen den Verkauf der neu gegründeten Stadt an den Herzog von Lothringen zu verzeihen; schließlich ermöglichte er damit den Truppen des Königs von Frankreich den Weg ins Elsaß. Der deutschen Übersetzung der Biografie gingen umfangreiche Recherchen in Straßburger Archiven voraus. Das reichlich illustrierte Buch wurde von dem elsässischen Historiker Kittel in drei Bereiche aufgeteilt. Der erste Abschnitt bezieht sich auf die verschiedenen Ortschaften, wo Georg Hans' Besitztümer lagen und auf die Art und Weise, wie seine Vorfahren dieselben erworben haben. Während sich der zweite Teil mit dem 16. Jahrhundert beschäftigt, dessen zweite Hälfte Georg Hans durchschritten hat, bezieht sich der dritte Abschnitt über das Werk des Pfalzgrafen, insbesondere auf die Gründung der Stadt Pfalzburg (1568). Dieser ging die Heirat mit Prinzessin Anna Maria Wasa, der Tochter des damaligen Königs Gustav Wasa von Schweden und der damit verbunden Mitgift von 300 000 Gulden voraus. Georg Johannes I. regierte von 1563 bis 1592 das Fürstentum Pfalz-Veldenz. Die Grafschaft Zweibrücken-Veldenz gehörte ab 1444 zur bayerischen Pfalz, wodurch sich das Weißblau im Veldenzer Wappen erklärt, das natürlich im Rittersaal präsent war.