Lidl kommt, Edeka wächst

SALMTAL. Lidl will kommen, Edeka will erweitern: Den dafür notwendigen Änderungen des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet stimmte der Gemeinderat einhellig zu.

Trotz der Mitteilung ihres Bürgermeisters Manfred Hower, dass er wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit in der kommenden Woche vor Gericht erscheinen muss, verlief die Gemeinderatssitzung in ruhigen Bahnen. Die Ratsmitglieder waren von Hower bereits vorher über diesen Vorwurf informiert worden. Einstimmigkeit herrschte bei der Frage nach einer Lidl-Ansiedlung und Edeka-Erweiterung im Gewerbegebiet. Die Änderungen im Bebauungsplan "Birkenbüsch - Wieschen" wurden genehmigt. Ökostrom für den Kindergarten

Sparsam möchten die Salmtaler mit dem Geld umgehen, das sie in Zukunft investieren. Bei der Bündelausschreibung Strom für 2007/08 machen sie deshalb grundsätzlich mit. Zusätzlich ordern sie ihren Ökostrom nicht nur für den Kindergarten, sondern auch für die alte Schule Dörbach und die beiden Dorfplätze. Mit der Teilnahme am Dorfwettbewerb wird noch bis mindestens nächstes Jahr gewartet: Noch sei ihr Wohnort nicht gerüstet. Als nicht notwendig erachtete die Ratsmehrheit eine Beteiligung an der Ladwein-Kartierung, die gerade in allen Gemeinden des Landkreises auf der Tagesordnung steht. Anbieter dieser Kartierung ist der Trierer Geograph Richard Ladwein. Er hat ein Verfahren entwickelt, um oberirdische Gefahren wie Hangrutsche zu ermitteln. Hower: "Planungsgebiete in Hangbereichen sind bei uns zur Zeit nicht geplant." Sparen ist also angesagt, denn die für den 31. Dezember 2006 errechnete Pro-Kopf-Verschuldung liegt in Salmtal bei 730,68 Euro - ziemlich genau doppelt so hoch wie in vergleichbaren rheinland-pfälzischen Gemeinden. Das Volumen des Vermögenshaushaltes beträgt 904 900 Euro. Einen Fehlbetrag von 255 000 Euro weist der Verwaltungshaushalt auf: Ausgaben von 2,108 Millionen Euro stehen Einnahmen von nur 1,853 Millionen Euro gegenüber. Viele Investitionen in der Vergangenheit

Der Bürgermeister erläuterte: Das rühre von den beträchtlichen Investitionen aus der jüngsten Vergangenheit, die notwendig und zukunftsweisend gewesen seien: Städtebauförderung in beiden Ortsteilen, Erschließungskosten in Wohn- und Gewerbegebieten, Zuschüsse zu Kunstrasenplätzen und die Renovierung der alten Schule Dörbach. Bürgerhalle, Bahnhaltepunkt und vor allem der Umbau des Kindergarten taten ein Übriges. "Sobald dieser Umbau geschultert ist, erwarten Salmtal langfristig sinkende Schuldenzahlen." Um herauszufinden, was außer dem Anbau im Kindergarten noch getan werden muss, erteilte der Rat einem Planungsbüro den Auftrag zur Kostenermittlung. Einerseits gilt es, bereits vorhandene Schäden zu beheben, andererseits gesetzliche Auflagen wie Brandschutz und Unfallverhütung zu erfüllen, auch das regelmäßig auftretende Hochwasser macht Probleme. Mögliche Alternativen: Sanierung des alten Gebäudes oder Neubau.

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