Lieder voller Wehmut

REIL. (mm) Die Schwarzmeer Don Kosaken präsentierten in einem eindrucksvollen Konzert in der katholischen Kirche Mariä Heimsuchung in Reil sakrale Lieder aus der russisch-orthodoxen Liturgie und altrussische Volksweisen, Lieder voller Innigkeit, Fröhlichkeit aber auch voller Wehmut.

 Eindrucksvolle Vorstellung: Die Schwarzmeer Don Kosaken in der Reiler Kirche.Foto: Margot Melsheimer

Eindrucksvolle Vorstellung: Die Schwarzmeer Don Kosaken in der Reiler Kirche.Foto: Margot Melsheimer

Die Sänger der Schwarzmeer Don Kosaken kommen aus Russland und Bulgarien und singen als Oktett unter der Leitung von Vassil Kantchev. Zweimal jährlich reisen sie durch Europa und treten in Kathedralen, Theatersälen und Dorfkirchen auf. In Reil sind sie keine Unbekannten, denn es war bereits ihr dritter Auftritt in der Reiler Pfarrkirche, wo sie ihr neues Programm vorstellten. Leider ließ der Besuch diesmal sehr zu wünschen übrig, nur knapp 40 Musikfreunde waren der Einladung zum Konzert gefolgt. Im ersten Teil des Konzerts standen Gesänge der russischen-orthodoxen Liturgie auf dem Programm. In russischer Sprache sangen die Sänger unter anderem beeindruckend das "Vater unser", die "Cherubim Hymne", ein Loblied auf die lebendig machende Dreifaltigkeit, "Dir singen wir", ein Preis-, Lob- und Danklied aus der Liturgie des Johannes Chrysostomus, Gesänge aus der Osternacht in der russischen Kirche und "Auf viele Jahre", ein Werk, das zu Geburtstagen und Hochzeiten und damals zur Krönung des Zaren gesungen wurde. Höhepunkt war "Ich bete an die Macht der Liebe". Bei dieser Darbietung teilweise in deutscher Sprache, wurden Solist und Chor mit frenetischem Beifall bedacht. Den Zauber der altrussischen Volksweisen voller Innigkeit, Fröhlichkeit, aber auch voller Wehmut und einen Hauch von russischer Steppe erlebten die Besucher im zweiten Konzertteil. Voller Spannung lauschten sie den Gesängen "Suliko", einem Lied für die tote Geliebte, "Eintönig klingt das Glöckchen", wobei insbesondere das Heimweh nach der Heimat zum Ausdruck gebracht wurde und dem weltberühmten russischen Volkslied "Abendglocken", die mit ihrem heimischen Klang das Erinnern an Jugendtage im Heimatland und Elternhaus wachriefen. Für die beeindruckenden Leistungen des Chores und der Solisten gab es langanhaltenden Applaus und stehende Ovationen.

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