Lindwurm zum Lindenfest

Mit einem Mammutumzug haben "Die Frohnbachtaler" ihren 35. Geburtstag gefeiert und gleich in einem das jährliche Lindenfest des Dorfes.

 Hunderte von Musikern– und alle schmettern zackig im Einklang. Mit sieben Gastvereinen aus drei Bundesländern haben „Die Frohnbachtaler“ nicht nur sich selbst zum Geburtstag beschenkt, sondern alle Burgener und Zaungäste des Umzugs. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hunderte von Musikern– und alle schmettern zackig im Einklang. Mit sieben Gastvereinen aus drei Bundesländern haben „Die Frohnbachtaler“ nicht nur sich selbst zum Geburtstag beschenkt, sondern alle Burgener und Zaungäste des Umzugs. TV-Foto: Ursula Schmieder

Burgen. Noch sind sie nicht zu sehen, zu hören aber schon. Zumindest von denen, die sich einen günstigen Platz gesichert haben, um den Umzug zum 35. Geburtstag des Burgener Musikvereins "Die Frohnbachtaler" zu sehen. Dann endlich kommt er um die Ecke, der imposante Lindwurm, der am Gemeindehaus gestartet ist. Im Marschtempo ziehen rund 250 Musiker den Hang hinauf. Dass die Bläser dabei nicht aus der Puste kommen, ist eine beachtliche Leistung. Aber allzu weit ist es ja nicht bis zum Haus der neuen Weinkönigin, die die Musiker mit einem Gläschen Wein erwartet. Doch kaum ist dieses geleert, geht es auch schon weiter rund um den Ort, sodass der Pulk aus acht Vereinen nach einer dreiviertel Stunde schon wieder im Festzelt einzieht.Einige der teils weither angereisten Gastvereine sind schon Stammgäste im Dorf. So etwa die bayerische "Trachtenkapelle Hirblingen", die seit 15 Jahren beim Lindenfest dabei ist und sich übers Wochenende einquartiert hat. "Eine Sensation für so ein Dorf"

Mit dabei sind auch zwei Vereine aus Baden-Württemberg, die Bauernkapelle Oberschwaben und der Musikverein Tommerdingen. Der mit der Bauernkapelle angereiste "Mostprinz" Thomas Weiss und die Allgäuer Käsekönigin führen den Umzug an. Melanie Reck erklärt bereitwillig, was sie als bisher zweite für dieses Amt qualifiziert: "Man sollte sich schon auskennen mit Käse und auch mit der Landwirtschaft, die dahinter steckt." Natürlich hat sie einen heimischen Käse im Gepäck. Für die übrigen Vereine aus Bischofsdhron, Heinzerath-Merscheid, Rapperath und Weiperath ist es nur ein Katzensprung an die Mosel gewesen.Die eigentliche Leistung der Musiker besteht aber darin, dass die Vereine vorher keine Gelegenheit hatten, den Marsch in einem solchen Pulk zu üben. Daher haben sie auch in punkto Harmonie darauf vertrauen müssen, dass es mit dem Zusammenspiel schon klappen wird, wie Vorsitzender Hermann Becker erzählt. Die Zaungäste, die den Umzug verfolgen, sind jedenfalls begeistert. "Das ist eine Sensation für so ein Dorf", meint die Burgenerin Christel Haas. Gut, dass es in Burgen nun wieder ordentliche Straßen für einen solchen Umzug gebe. Und das Wetter spiele ja auch mit. "Das ist eine ganz hervorragende Sache", erinnert sich Ehemann Rainer noch gut an das Lindenfest vor fünf Jahren. Ein Fest dieser Größenordnung könne es im Ort ruhig jährlich geben, hofft er, dass das Engagement der Musiker auch andere Ortsvereine anspornt. "Das ist schon super", meint auch Bert Bollig, der auch die Leistung hervorhebt, so viele Schlafgäste im Ort unterzubringen. Denn alle Musiker hätten im Dorf ein Quartier gefunden. Etliche würden allerdings auch in der Turnhalle übernachten.

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