Wittlich. Es ist so ähnlich wie mit der Boulevard-Zeitung, die niemand liest, die dafür aber eine erstaunlich hohe Auflage hat. Am Gasthaus Schneck darf offiziell niemand von der Trierer Straße her kommend nach links in die Feldstraße einbiegen. Und trotzdem geschieht es immer wieder. Dieses Verbot abzuschaffen, ist ein im Stadtrat bereits mehrfach diskutiertes Thema. Nun soll ein weiterer Anlauf unternommen werden, die Streckenführung möglichst verkehrsfreundlich zu gestalten. Der Bau- und Verkehrsausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, die Möglichkeit des Linksabbiegens prüfen lassen, teilt Stadtsprecher Ulrich Jacoby mit. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier soll sich nun dazu äußern, ob diese Abbiegemöglichkeit erlaubt werden soll. Den langjährigen Wunsch nach einem Kreisverkehr hatte der LBM bereits vor einiger Zeit abgelehnt. "Die Stadt Wittlich fordert zur Umgestaltung des Knotenpunktes K 44 Trierer Straße/Gerberstraße/Feldstraße (Schneck-Kreuzung) einen Minikreisverkehrsplatz, dessen Mittelinsel für Schwerlastfahrzeuge überfahrbar ist. Aus Verkehrssicherheits- und Leistungsgründen lehnen wir an dieser Stelle die Errichtung eines solchen Kreisels ab", hieß es damals. Damals neu ins Spiel gebracht wurde ein so genannter "Kleiner Kreisverkehrsplatz". Der wäre größer als der Mini-Kreisel und hätte einen Mindestdurchmesser von 26 Metern. Um den notwendigen Platz zu schaffen, hätte mindestens ein Haus in diesem Bereich abgerissen werden müssen. Karrstraße soll über den Parkplatz erreichbar sein

Was nun geprüft wird, geht in die Richtung eines CDU-Antrags aus dem Februar 2007. Danach sollen Autofahrer von der Trierer Straße links in die Feldstraße einbiegen dürfen. Gleichzeitig soll es dafür geradeaus nicht mehr in die Karrstraße gehen. Diese Straße soll über den Parkplatz Kranz-Wendel erreicht werden. Die Verwaltung schlug seinerzeit vor, die bisherige Verkehrsregelung beizubehalten, weil sie wegen der Linksabbieger Rückstaus fürchtet und die Linksabbieger bei mäßiger Sicht drei Verkehrsspuren im Blick behalten müssen.Diese unübersichtliche Verkehrssituation hat bisher aber noch keine dramatischen Folgen nach sich gezogen. So seien laut Polizeioberkommissar Heinz Hoffmann in der Zeit vom 1. Januar 2006 bis zum 1. Januar 2007 im Kreuzungsbereich Gerberstraße/Trierer Landstraße/Feldstraße keine Verkehrsunfälle registriert worden. Das "verkehrswidrige Linksabbiegen" werde laut Hoffmann "im Rahmen der Möglichkeiten überwacht, stellt jedoch keine Schwerpunktmaßnahme in der Verkehrsüberwachung dar."