Liss Kolumne

Ich will ja nix sagen, aber ist Fastnacht nicht gerade erst vorbei? Jetzt wollen sich der Andreas Hackethal und sein Ordnungssheriff Axel Schmitt schon wieder verkleiden. Denn schließlich steht Mitte Mai ein Mittelalterfest an der Baldenau an.

Der Bürgermeister will sich aus irgendwelchen Gründen als mittelalterlicher Jurist, also als Scharfrichter verkleiden. Mal schauen, wem er mit Hilfe des Hinzerather Vereinsfürsten Meinhard von dem Polok und seiner Heimatcrew mit der Axt den Kopf abhauen lässt. Wenn ich Befürworter des Nationalparks wäre, würde ich mich aus Sicherheitsgründen während der Tage lieber von der Baldenau fernhalten. Und der wie der lange Schmitt ein Originalkostüm aus der Zeit finden will, als die Leute noch zwei Köpfe kleiner waren als heute (beim Axel wohl eher drei), weiß ich nicht. Aber was er machen will, das ist ja schon schön: Während sein Chef die Abgeurteilten an den Pranger stellen lässt, traut der in der Burgruine verliebte Paare. Ich stelle mir das so romantisch vor: Die Sonne scheint bei warmen Temperaturen vom blauen Himmel, während die Schwalben über den Burgfried fliegen, vor dem Burgeingang meckern die Ziegen, weil sie nicht zuschauen dürfen, und die beiden Glücklichen seufzen unter den Hurra- und Hochschreien des mittelalterlichen Burgvolkes ihr "Ja". Also, das darf ich mir nicht entgehen lassen. Ich werde stilvoll gewandet als Gräfin von und zur Hunsrückhöhe vor Ort mein huldvolles Einverständnis geben, und mein Kutscher Hermann fährt mich mit der Pferdekarosse hin. Dann hat er auch nichts dagegen, dass ich da zuschaue. Denn Kutscher wurden immer im Mittelalter natural entlohnt. Der bekommt also sein Stubbi, und Ruhe ist. Wie, Stubbi hat es im Mittelalter noch nicht gegeben? Naja, über den Stilbruch sehen wir dann mal großzügig hinweg, meint Eure Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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