Liss Lastenfahrräder für den Hunsrück
Ich will ja nichts sagen,
aber verkehrsmäßig sind wir auf dem Hunsrück irgendwie immer noch abgehängt. Der Ausbau der B 50 neu in Richtung Büchenbeuren lässt auf sich warten – mit der Folge von Rückstaus am Kreisverkehr Belginum. Der Flughafen Hahn wirkt so, als hätten die Trierer den chinesischen Hähnen die Flügel als Flieten weggegessen, außer nachts, da wecken mich die dicken Brummer immer auf, wenn sie gefühlt in zehn Meter Höhe über unser Hausdach fliegen. Und jetzt kommen die Eisenbahner mit ihrer Hunsrückquerbahn auch nicht in die Puschen.
Aber da gibt es Leute, die haben sich was überlegt. Nämlich die Grünen mit ihren Lastenfahrrädern. Die haben im Wahlkampf extra wegen der schlechten Verbindungen auf dem Hunsrück damit angefangen.
So ein langhaariger Grüner aus dem Morbacher Gemeinderat hat das getestet und trainiert jede Woche, als ob er die Tour de France gewinnen will. Dabei will er sich nur fit halten, wenn er künftig mit dem Lastenfahrrad von Hundheim aus zu seinen Abenteuern startet. Damit hat er schon Politiker anderer Parteien angesteckt. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Ex-CDU-Landtagsabgeordneter aus Brauneberg gefühlt jede Woche dreimal bei Facebook postet, welche Radtouren er zurückgelegt hat? Ich habe schon flüstern hören, dass er das Rennrad bald mit einem Lastenfahrrad tauscht, um für sich und seine Winzerkollegen die vielen Flaschen Brauneberger Juffer in den Hunsrück zu transportieren. Mein Hermann und ich bekommen dann einen guten Tropfen, und der gute Mann hält sich fit. Wegen ihm hat man angeblich vor gar nicht langer Zeit auch die Straße zwischen Gornhausen und Morbach neu gemacht. Wegen der vielen Schlaglöcher wäre der Wein sonst durchgeschüttelt worden.
Ich bin ja nur gespannt, ob die Morbacher irgendwann ihr Radkonzept umsetzen. Achtet bloß drauf, dass die Radwege dann breit genug sind: Zwei Lastenfahrräder müssen aneinander vorbeikommen,
meint eure Liss.
