Liss

Ich will ja nix sagen, aber endlich ist der unselige Januar vorbei. Bei den vielen Sachen, die im ersten Monat im Jahr bezahlt werden müssen, ist das Geld immer so knapp.

Wir kommen aber gut hin, denn in unseren vier Wänden hab ich die Aufsicht über den Inhalt unseres Geldbeutels. Und jetzt fragt mich mein Hermann, ob ich ihm ein Sondertaschengeld einräumen könnte, so wie die Morbacher im letzten Jahr ihren Ortsteilen ein Sonderbudget. Nur weil der seinen Kumpels ein paar Runden Bier zu viel geschmissen hat. Mensch, im Unterschied zu dir haben die Räte das Geld nicht verprasst, die haben damit ihre Dörfer schöner gemacht! Der Kerl macht mich manchmal fassungslos mit seinen Ideen. Als ob der von mir nicht alles zugeteilt bekommt, was er braucht. Und das Taschengeld, das er von mir bekommt - reichlich, wie ich finde -, muss ihm in der Kneipe reichen. Ihr seht: Mit Zwangsverwaltung kenne ich mich aus. Deshalb sollte die Kreisverwaltung mich nach Merschbach schicken, in das Dorf der unbeugsamen Hunsrücker. Da haben sie bis heute noch kein Geld eingeplant. Das Haushalten erledige ich bei denen schon. Meine erste Amtshandlung: Wer selbst gebackene Sahnetorte zum Kaffeekränzchen mitbringt, hat die erste Tasse Kaffee frei. Ich denke, das finanzielle Risiko ist überschaubar, Merschbach ist ja nicht so groß, sagt eure www.volksfreund.de/kolumne

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