Listig und lustig

BERNKASTEL-KUES. (urs) Zum zehnten Geburtstag der Akademie Kues feiern Peter Kropps "Listige Weiber von Monzelvilla" – 20 Jahre nach ihrer Erstaufführung – einen Riesenerfolg.

Im zehnten Jahr ihres Bestehens hat sich die Akademie Kues selbst beschenkt. Und zwar mit der szenischen Lesung von Peter Kropps Schauspiel "Der Präfekt oder Die listigen Weiber von Monzelvilla". Für die Kombination aus spannend vorgetragenen Szenen, gespickt mit gut platzierten Einlagen eines Musizier- und Singkreises, hagelt es vom Publikum durchweg Lob. Sei es der anerkennend hoch gereckte Daumen oder das lächelnd zugeworfene "das habt ihr cool gemacht". Und ganz zu schweigen vom Riesenapplaus, für den sich die rund 100 Zuschauer begeistert von den Stühlen erheben. Autor Peter Kropp, immerhin im 90. Lebensjahr, ist sichtlich gerührt und legt sogar kurz die würdevolle Miene des "Präfekten" für ein überglückliches Lächeln ab. Doch das Echo des Publikums ist redlich verdient. Ist es den Akteuren doch gelungen, die ihnen zugedachten Charaktere überzeugend rüberzubringen. Selbst, wenn einer der gestandenen Herren sprachlich in die Rolle eines "Mädchens" schlüpfen muss, wirkt das nicht seltsam, dafür aber sehr lustig. Entsprechend gelungen haben Akademie-Leiterin Theresa Spies sowie Gisela Ochs und Ute Limper ihre "listigen Weiber" mit Witz, aber auch einem losen Mundwerk ausgestattet. Bindeglied des Geschehens um Treverer, Römer und die fiktive Entstehung von "Monzelvilla" (Monzelfeld) ist Moderator Klaus Erfurt. Mit ausladenden Gesten nimmt er das Publikum mit auf eine Zeitreise, über die Stefan Kritten stets ein waches Auge hat. Dem Monzelfelder Regisseur ist das Stück nicht unbekannt. Schließlich stammt es aus der Feder eines Monzelfelders und wurde bereits vor rund 20 Jahren in dem Hunsrückort uraufgeführt. Dass sich unter den Zuschauern so viele Monzelfelder finden, ist daher kein Zufall. Agnes Staudt wusste schon vorher, dass ihr die Lesung gefallen würde. Kropp habe ja noch mehr Stücke mit historischem Bezug geschrieben. Maria Schommer hatte sogar selbst schon einmal mitgespielt. Die Idee, das Geschehen in eine Lesung zu packen, sei sehr gut. Helmut Maryschka, der ebenfalls früher selbst mitgewirkt hatte, bezeichnete die Lesung als entspannend: "Wenn die Bilder durchgängig wären, wäre das zu anstrengend." Die kurzfristige Entscheidung, die dreistündige Lesung drastisch zu kürzen, dürfte daher die richtige gewesen sein. Für Akademie-Leiterin Theresa Spies hätte die Resonanz jedenfalls nicht besser sein können. "Ich bin überwältig und unser Autor hat jubiliert", gestand sie vor versammeltem Publikum ein.

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