Literarische Schätze und eine Premiere

Eisenschmitt · Eine Lesung von Ute Bales, kombiniert mit Musik von Rafael Wieck, hat im Mittelpunkt der Saisoneröffnung im Clara-Viebig-Zentrum in Eisenschmitt gestanden.

 Beim Bücherfestival im Clara-Viebig-Zentrum finden die Besucher allerlei Raritäten. Foto: privat

Beim Bücherfestival im Clara-Viebig-Zentrum finden die Besucher allerlei Raritäten. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Eisenschmitt (red) Zum neunten Bücherfestival "Frühlingserwachen" im Clara-Viebig-Zentrum in Eisenschmitt haben Aussteller wie in den Vorjahren allerlei Literarisches angeboten. Manche Entdeckung wurde laut einer Presseerklärung der Veranstalter sogar nur unter den Tischen angeboten. Sie wurden bisweilen sogar nur dort gehandelt. Einer zeigte stolz sein Notenbuch mit einer Komposition des Viebig-Sohns, Ernst Viebig. Ein anderer ließ ein Foto seiner Neuerwerbung eines völlig unbekannten Stilllebens von Jakob Lehnen rundgehen und erzählte die Geschichte dazu. Wieder jemand erschien mit der Mappe "Schloss Bergfeld" aus dem Jahre 1904, die gestochen scharfe Innen- und Außenaufnahmen des damals frisch errichteten Schlosses enthält. Das Exemplar, so gut erhalten, als wäre es aus dem Lädchen gezogen, ist allerdings unverkäuflich.
Auch traurige Beispiele weckten das Interesse, beispielsweise der "Ahrburgunder" von Fritz von Wille auf Büttenpapier mit eingeklebten Abbildungen der besten Ahrgemälde des Künstlers. Allerdings; Die Blätter mit der Widmung vorn und das denkwürdige Bild des Ahrweiler Tors mit der wehenden Hakenkreuzfahne fehlen. Für den zweiten Tag war ein besonderes Programm aufgelegt: Den Mittelpunkt bildete die bekannte Schriftstellerin, Ute Bales, die in der Eifel ihre Wurzeln hat, heute jedoch in Freiburg lebt. Sie war gebeten worden, aus ihrem Buch "Kamillenblumen" zu lesen.
Der Bluespianist Rafael Rieck hatte im Herbst in einer Soloschau am Klavier Clara Viebigs Müller-Hannes lesend, singend und spielend vorgestellt. Das war ihm so gut gelungen, dass sich die Veranstalter vornahmen, ihn zu einer Lesung mit Ute Bales zusammen zu bringen. Es begann ein Experiment. Vorne saß die Schriftstellerin und neben ihr der Musiker am Klavier. Rieck eröffnete die Darbietung mit einem Blues und sang dazu ein Liedchen über Kolverath, das kleine Eifeldorf, in dem Bales Roman vorwiegend spielt.
Ute Bales las besondere Kapitel ihres Romans und überbrückte die Leselücken mit frei gesprochenen Passagen. Rieck gab noch eine Zugabe, die er sich zu Ehren der Schriftstellerin ausgedacht hatte, und gab den "Ute-Bales-Blues" zum Besten. Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus.

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