Litu auf dem Weg der Genesung

TRABEN-TRARBACH. Gute Nachrichten aus Idar-Oberstein: "Das Knochenmark wächst an und dem kleinen Liutauras geht es den Umständen entsprechend gut", sagt Wenzel Nürnberger, behandelnder Oberarzt am Knochenmark-Transplantationszentrum. Dem vierjährigen, an Leukämie erkrankten, Jungen aus Litauen waren am 18. Oktober nach einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit Stammzellen transplantiert worden.

Um die lebensrettende Transplantation finanzieren zu können, fehlten noch 50 000 Euro. Die oft so schwierige Suche nach einem Knochenmarkspender hingegen war erfolgreich. Bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sind inzwischen 1 234 500 Stammzellenspender registriert. Dennoch könne für jeden vierten Leukämiekranken immer noch kein passender Spender gefunden werden, sagt Malte Wittwer, Pressesprecher der DKMS. Den Traben-Trarbacher Schauspieler Stefan Bockelmann, selbst Vater einer kleinen Tochter, bewegte das Schicksal des kleinen Litauers und er organisierte die große Spendenaktion "Stefan hilft Liutauras". Viele Menschen, nicht nur in Traben-Trarbach, öffneten ihre Geldbörsen und trugen mit großen und kleinen Beträgen dazu bei, dass der kleine Litauer weiterleben darf. (der TV berichtete mehrfach). "Er hat ein bisschen Schmerzen", sagt Vater Jonas Valanciauskas, der sich mit Ehefrau Snieguole am Krankenbett des Sohnes aufhält. Viele Chemotherapien musste der kleine tapfere Junge, dem die Kopfhaare noch nicht nachgewachsen sind, über sich ergehen lassen. Die Übertragung gesunder Stammzellen war seine letzte Chance. In Litauen konnte die Transplantation nicht ausgeführt werden. So kamen die Eltern mit ihrem Kind Anfang des Jahres nach Deutschland ans Idar-Obersteiner Knochenmark-Transplantationszentrum. Liuatauras habe nach dem Eingriff, bei dem die Spenderzellen wie eine Blutkonserve als Infusion verabreicht werden, viel geschlafen. "Jetzt schläft er weniger und spielt mehr, am liebsten Memory", freut sich der Vater. Jeden Tag eine kleine Verbesserung

Auch sein Bruder Svajunas Valanciauskas, der bei Hamburg lebt, ist überglücklich, dass sein Neffe den Eingriff gut überstanden hat. "Es geht vorwärts, jeden Tag gibt es eine kleine Verbesserung", sagt der Onkel optimistisch. Im Namen der Familie Valanciauskas dankt er den Menschen in und um Traben-Trarbach herzlich für ihre vielen Geldspenden: "Das hat uns ganz toll geholfen". Noch allerdings ist der kleine Patient nicht über den Berg und wird sorgsam überwacht. Die derzeitige Entwicklung seines Blutbildes stimmt aber hoffnungsvoll. Bis der kleine Litu mit seinen Eltern in die litauische Heimat zurückreisen kann, werden jedoch noch viele Wochen ins Land gehen.

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