LKW blockieren mehrere Strecken - Ski und Rodel am Erbeskopf wieder gut

Wittlich/Morbach/Bernkastel-Kues · Der Frühling war schon da, und nun hat der Winter dann doch noch einmal zugeschlagen. Teils intensiver Schneefall sowie Eisglätte haben am Dienstag im Kreis für Verkehrsbehinderungen und Verdruss gesorgt. In Bengel ist ein Möbellager eingestürzt.

LKW blockieren mehrere Strecken - Ski und Rodel am Erbeskopf wieder gut
Foto: Klaus Kimmling

Es gibt auch einige wenige Menschen, die dem Schneefall etwas Positives abgewinnen können. Klaus Hepp ist einer von ihnen. Er kümmert sich um das Wintersportzentrum am Erbes8kopf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ab Mittwoch um 11 Uhr wieder der Lift läuft", sagt er. Und wenn der Lift läuft, dann läuft er bis zum Wochenende, sagt Hepp. Dieser Nachschlag kommt gelegen. In der aktuellen Saison war die Anlage bisher 45 Tage in Betrieb. 50 waren eingeplant.
Mehr Betrieb hat der Winternachschlag auch dem Flughafen Hahn beschert. Dort starten Maschinen teilweise bis zu zwei Stunden später. Das liegt nur zum Teil daran, dass die Maschinen enteist werden müssen, sagt Bianca Waters, Pressesprecherin des Flughafens.
Ein weiterer Grund für die veränderten Flugzeiten ist die Tatsache, dass Maschinen auf dem Hunsrück-Airport landen, die ursprünglich Frankfurt als Ziel hatten. Auch werden mit einem Bus-Pendeldienst Passagiere zum Hahn gebracht, die ursprünglich von Frankfurt aus abfliegen wollten. Doch der Rhein-Main-Airport ist wegen Schnees am Dienstag für mehrere Stunden dicht.
Nichts geht mehr, heißt es vor allem am frühen Dienstagvormittag für LKW auf einigen Strecken im Landkreis. Mehrere Stunden ist die L.47 zwischen dem Zeltinger Kreisel und Wehlen gesperrt. Dort hat sich nach Angaben der Polizei eine dicke Eisschicht gebildet, auf der festgefahrener Schnee liegt. Acht bis zehn Lastwagenfahrer müssen ihre Gefährte am Straßenrand abstellen. Auch am Zeltinger Berg (zwischen Kreisel und Platten) und am Ürziger Berg haben Lastwagen Probleme mit dem Weiterkommen.
Die Polizeiinspektionen im Landkreis (Wittlich, Morbach und Bernkastel-Kues) vermelden einige Unfälle. Das ganz große Chaos bleibt bis zum Nachmittag aber aus.
Wiedereinsetzender Schnee machte dem Besitzer eines Möbellagers zum Nachmittag hin zu schaffen. Das Dach seines Lagers bei Bengel litt zunehmend unter den Schneemassen. Als er bemerkte, dass das Dach der aufblasbaren Halle begann durchzuhängen, alamierte er die Feuerwehr. Sie versuchte noch, die Konstruktion von außen von der immer dicker werdenden Schneeschicht zu befreien, dass sogenannte Tragluftflächendach bekam aber einen Riss. Gegen 16.40 Uhr stürzte die an Plastikplanen erinnernde Halle ein. 20 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Höhe des Schadens konnte noch nicht geschätzt werden.
Der erneut einsetzende starke Schneefall setzte auch den Fahrern auf den Straßen zunehmend wieder zu.Die Folge: Auf der B.327 zwischen Morbach und Thalfang geht nach Angaben der Polizei im Bereich "Schalesbach" nichts mehr. Lastwagen und Autos hängen auf der Steigungsstrecke fest. Busse haben Probleme die Dörfer, zum Beispiel Bischofsdhron, anzufahren. Es gibt weitere Unfälle: in Berglicht und auf der B.327 zwischen Hinzerath und Hundheim. Sie gehen glimpflich aus. In Berglicht ist ein Streufahrzeug beteiligt. Gegen 18 Uhr lässt der Schneefall nach. Auch im Raum Wittlich wird es auf einigen Strecken ungemütlich. Mehrere Straßen erweisen sich als Rutschbahnen. So beispielsweise Strecken rund um Salmtal und Klausen. Eingeklemmt im Kleintransporter
Bei einem Unfall auf der B 269 zwischen Morbach und Gonzerath kommt beispielsweise am Vormittag ein Kleintransporter von der Fahrbahn ab. Der Fahrer muss von der Morbacher Feuerwehr aus dem Fahrzeug herausgeschnitten und in ein Krankenhaus gebracht werden.
Ein Glatteis-Unfall ereignet sich bereits am Montagabend gegen 21 Uhr in Thalfang-Bäsch. In der Bäscher Höhenstraße ist ein Autofahrer wohl zu schnell unterwegs, kommt von der Fahrbahn ab und stößt gegen eine Hauswand. Der Fahrer wird leicht verletzt. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 5500 Euro. hpl/cb/har
Extra: Die Lage in Trier und in der Eifel
Auf der B.51 bei Bitburg war in der Nähe des Flugplatzes am Dienstagmorgen gegen 6.40 Uhr kein Durchkommen mehr. Mehrere LKW standen teils quer auf der Bundesstraße. Gegen 9 Uhr streiften sich auf der B.50 bei Metterich-Kuhberg in einer Kurve ein PKW und ein entgegenkommendes Streufahrzeug der Straßenmeisterei.In Trier gab es vor allem am Nachmittag Probleme. Mehrere höher gelegene Stadtteile sowie Gemeinden im Umland wurden von Bussen nicht mehr angefahren.Auch die Autobahnen waren betroffen. Laut Autobahnpolizei Schweich gab es neun Verkehrsunfälle mit insgesamt rund 30.000 Euro Schaden.Lkw blieben wegen der Schneeglätte stehen oder stellten sich quer. har

Alle reden übers Wetter: Stimmen zum Wintereinbruch
Mike Winter, Jahreszeitennamensträger, Altrich: "Über Überschriften wie ,Winter kehrt mit aller Macht zurück', freue ich mich immer. Mit 1,67 Meter bin ich ein kurzer Winter, bin ich froh, dass es mal einen langen Winter gibt. Von der Reifenwerbung im Herbst ,Geben Sie dem Winter keine Chance', fühle ich mich immer angegriffen."
Judith Sonne, Wengerohr: "Das Wetter ist sehr ungemütlich und kalt. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich leider krank war und die Grippe hatte? Eigentlich bin ich ja wieder gesund…Wenn's hilft, würde ich sogar mal Überstunden machen, damit es den Menschen wieder warm wird. Aber bei dem Wetter lernt man auch, die Sonnenstrahlen umso mehr zu schätzen."
Paul Brandsma, Landwirt Demeterhof Wittlich: "Das Wetter nervt die meisten. Wir sind froh, dass bei den Temperaturen eine kleine Schneedecke das Getreide schützt. Ansonsten ist jetzt auch nicht die Zeit, groß auf den Acker zu gehen. Das kommt erst nach Ostern. Es wäre schon schön, auch für die Tiere, wenn wir mehr Sonnenschein und Helligkeit hätten."
Peter Krebs, Friseur, Wittlich: "Früher war das noch einfach Winter, heute heißt das Katastrophe. Als Schüler habe ich mich immer über Schnee gefreut. Da hatte ich frei und konnte Schlitten fahren. Auf die Kurzhaarschnitte für Männer hat das aber keinen Einfluss. Es gibt ja Mützen. Aber bei so einem Wetter ist im Laden natürlich weniger Betrieb." sos

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