LKW-Fahrverbot rückt näher

Ein Durchfahrverbot für LKW in Hetzerath wird immer wahrscheinlicher: Der Landesbetrieb Mobilität Trier organisiert für Ende des Monats ein Gespräch mit den Betroffenen über das Thema. Die Industrie- und Handelskammer hat das mögliche Verbot kritisiert.

 Trotz Geschwindigkeitsbeschränkung fühlen sich die Anwohner weiter von den vielen Lastern in der Ortsdurchfahrt belästigt. Auch Ewald Braun (im Bild) nerven die Brummis. TV-Foto: Marion Maier

Trotz Geschwindigkeitsbeschränkung fühlen sich die Anwohner weiter von den vielen Lastern in der Ortsdurchfahrt belästigt. Auch Ewald Braun (im Bild) nerven die Brummis. TV-Foto: Marion Maier

Hetzerath. Am 1. Januar 2005 wurde in Deutschland die LKW-Maut eingeführt. Vier Monate später berichtete der TV zum ersten Mal darüber, dass sich die Anwohner über Lärm, Dreck und Gefährdung beschweren, die von den oft auch zu schnell fahrenden Lastern in der Ortsdurchfahrt ausgehen.

Seitdem beschäftigt die Hetzerather das Thema nicht nur, sie wurden auch aktiv. Die Anwohner störten den Verkehrsfluss, in dem sie ihre Autos vorschriftsmäßig, aber geballt am Straßenrand parkten.

Der Gemeinderat forderte mehrfach ein Durchfahrverbot für Laster ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen. Auch eine neu gegründete Bürgerinitiative setzte sich dafür ein.

Nun sieht es so aus, als könnten die Hetzerather ihr Ziel erreichen. Das Verkehrsministerium hat auf TV-Anfrage mitgeteilt, dass voraussichtlich Ende des Monats ein Treffen der Betroffenen zum Thema LKW-Durchfahrverbot stattfindet.

Für das Ministerium ist klar, dass in der Ortsdurchfahrt "eine überdurchschnittliche Verkehrsbelastung" festzustellen ist. Laut Pressesprecherin Beate Schrader zeigt dies eine aktuelle Untersuchung.

Das Ministerium wählt jedoch vorsichtige Formulierungen, wenn es um die Schlussfolgerungen daraus geht. Wörtlich meint Schrader: "Da es sich bei einem LKW-Durchfahrverbot um eine Maßnahme mit weitreichenden Konsequenzen handelt, ist es erforderlich, eine breite Akzeptanz bei allen Beteiligten zu finden. Gemeinsam mit der Polizei, den Verkehrsbehörden und den Straßenbaubehörden sowie den Kommunen, der örtlichen Wirtschaft und den betroffenen Anliegern muss daher ein Gesamtkonzept für eine mögliche Lkw-Sperrung zur Diskussion gestellt werden."

Daraus soll eine konsensfähige Lösung erarbeitet werden. Wie die aussehen könnte, könne nicht vorweggenommen werden, erklärt Schrader auf Nachfrage.

Mit den Verhandlungen vor Ort hat das Ministerium den Landesbetrieb Mobilität Trier beauftragt. Er wurde laut Schrader gebeten, die örtliche Wirtschaft hinreichend zu berücksichtigen, um sowohl den berechtigten Forderungen der Anlieger nach einer LKW-Sperrung gerecht zu werden, als auch nennenswerte Behinderungen für notwendige LKW-Fahrten zu vermeiden.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat das mögliche LKW-Durchfahrverbot vorab bereits kritisiert. In einem Schreiben an den Staatssekretär bezeichnet die IHK die daraus resultierende Zusatzbelastung für die ohnehin schon durch die Maut und andere Abgaben enorm belasteten Transportunternehmen in Hetzerath und Umgebung als nicht akzeptabel.

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