Lösung für Landwirte

SCHÖNBERG. Die Beschilderung eines Schönberger Wirtschaftsweges ist für die Behörden nicht endgültig vom Tisch. Allerdings ist das einzig der Hartnäckigkeit von Ortsbürgermeisterin Maja Calustian zu danken.

 Einige Schönberger sind der Einladung ihrer Ortsbürgermeisterin gefolgt, sich im Rahmen einer Gemeinderatssitzung über die Beweggründe für die geänderte Beschilderung des in die L150 einmündenden Wirtschaftsweges zu informieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Einige Schönberger sind der Einladung ihrer Ortsbürgermeisterin gefolgt, sich im Rahmen einer Gemeinderatssitzung über die Beweggründe für die geänderte Beschilderung des in die L150 einmündenden Wirtschaftsweges zu informieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Eigentlich hatten die zur Ratssitzung geladenen Vertreter von Landesbetrieb Mobiliät (vormals Straßen und Verkehr), Polizei, Kreis- und Verbandsverwaltung nicht an ihrer Entscheidung rütteln wollen. Nach wie vor stufen sie es als gefährlich ein, von einem Schönberger Wirtschaftsweg nach links auf den Autobahnzubringer L 150 abzubiegen, was sie daher unterbunden haben. Auf Bitten von Ortsbürgermeisterin Maja Calustian, schlägt Klaus Wagner vom Landesbetrieb jedoch mit Blick auf die Landwirte vor, "sich zusammenzusetzen und nach einer Lösung suchen". Er persönlich sehe derzeit zwar keine. Den Wirtschaftsweg "abzuhängen", deutet er dessen Schließung an, halte er aber für überzogen. Für Schönberger ist die Notwendigkeit der nun vorgeschriebenen "Fahrrichtung rechts" kaum nachvollziehbar. Noch vorigen Sommer war der Weg während des Ausbaus der einzigen regulären Ortszufahrt offizielle Umleitungsstrecke. "43 Jahre hat sich keiner für interessiert, nie ist ein Unfall passiert", wundert sich der Erste Beigeordnete Ludwig Müller. Dass die Behörden auf einen Hinweis der Gemeinde aktiv wurden, lässt er nicht gelten. Da sei es um die Umleitungs-Beschilderung gegangen. Für von Thalfang kommende Autofahrer sei es sehr gefährlich gewesen, nach links in den Wirtschaftsweg einzubiegen. Trotz Temporeduzierung und durchgezogener Linie hätten viele Autofahrer das zu spät erkannt. Calustian hatte daher bei der Straßenmeisterei Thalfang nachgefragt, ob für diese Zeit nicht zusätzlich eine Blinkanlage aufgestellt werden könnte.Gefährliche Situationen grundsätzlich vermeiden

Bei der daraufhin angeordneten Verkehrsschau wurde dann jedoch eine generelle Gefährlichkeit festgestellt und das Linksabbiegen verboten. Dieses hat zwar auch für Pendler Folgen, die die Strecke unerlaubt als Abkürzung nach Trier nutzen. Doch am härtesten trifft es Landwirte, von denen es im Ort vier gibt. Ein Bürger macht das während einer Sitzungsunterbrechung deutlich. Wenn er mit seinem Traktor den nun vorgeschriebenen Umweg über die Tallinger Kreuzung fahre, verursache er einen Stau bis zum Thalfanger Berghof. Ein Anderer weist darauf hin, dass das Rechtsabbiegen zu viel gefährlicheren Situationen führe. So könne kurz nach dem Abbiegen links in einen Waldweg eingebogen und gewendet werden. Rein rechtlich wäre das möglich, bestätigt Morbachs Polizeichef Peter Werland. Aber gefährliche Situationen seien ja grundsätzlich zu vermeiden. Doch eben das scheint in Schönberg vielen über die offizielle Route unmöglich. Erst kürzlich habe es an der Kreuzung oberhalb der Wirtschaftswegeinmündung gekracht, sagt Calustian, die als Gemeindechefin vorsorglich Widerspruch gegen die Neubeschilderung eingelegt hatte. Das Abbiegen vom Wirtschaftsweg, von dem aus die L150 weit einsehbar sei, halte sie für weniger gefährlich als die Kreuzung bei Talling. "Und jetzt fahren noch mehr Leute da rüber und dann passieren noch mehr Unfälle", fürchtet ein Ratsmitglied. Reinhard Mittler von der Kreisverwaltung verweist jedoch aufs Kernproblem, dass der Verkehr zugenommen habe: "Die Gefahrenstelle kann man nicht weg diskutieren." Dennoch hofft die Gemeinde, in den nächsten Wochen vielleicht doch noch eine Lösung aufgezeigt zu bekommen.

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