Lokalmatadoren laufen leichter

HAAG. (teu) Der Volkslauf in Haag ist eine der größten Veranstaltung dieser Art rund um Morbach. Ein Grund für den Erfolg ist, dass Laufen und Walken dort in den vergangenen Jahren immer populärer geworden ist.

Bei der Frage, ob es zu Hause wirklich immer am schönsten ist, gehen die Meinungen auseinander. Die Läufer aus Haag bewiesen bei der vierten Auflage des Volkslaufs durch den Hunsrückort aber, dass die vertraute Umgebung zu besonderen Leistungen motiviert. Wenn so viele Bekannte und Verwandte am Streckenrand stehen, geht es halt noch ein bisschen schneller als sonst. Das "legale Doping" wirkte am Ostersamstag auch beim Vorsitzenden des Ausrichtervereins SV Haag. "Ich bin hier immer eine halbe Minute schneller als in Leiwen", freute sich Joachim Thömmes, dass er die zehn Kilometer wieder flotter hinter sich gebracht hatte als beim Mittelmosellauf. Erstaunlich, denn Thömmes' Vergleichsrennen ist für seinen flachen Kurs bekannt. Nun haben sich die Haager zwar alle Mühe gegeben, das Streckenprofil ihres Volkslaufs mit möglichst wenigen Anstiegen zu belasten. Dass dies im Hunsrück aber kaum zu realisieren ist, liegt in der Natur der Landschaft.Der Volkslauf hat sich etabliert

Der Haager Volkslauf, der vor knapp drei Jahren erstmals innerhalb von etwas mehr als einem Monat auf die Beine gestellt wurde, hat sich mittlerweile etabliert. Ursprünglich wollte der Verein, in dem eigentlich König Fußball regiert, mit einer Laufveranstaltung sein Sportfest aufwerten. Doch nach der trotz Dauerregens gut besuchten Premiere war klar: Der Volkslauf muss eine eigenständige Veranstaltung werden mit einer Strecke vom außerhalb liegenden Sportplatz in den Ort. Ein Konzept, das aufging: Gleich mit der ersten Veranstaltung im Ort gelang es den Haagern, die Bevölkerung zum Mitmachen zu motivieren. Grundlage dafür war, dass sich vor rund fünf Jahren mit den Erfolgen des Haagers Michael Bernard in der waldreichen Gegend eine Lauf- und Walking-Bewegung gebildet hatte, die ihresgleichen sucht. Die Haager treffe man mittlerweile eher beim Joggen oder Walken im Wald als zu Hause, wird seit einiger Zeit behauptet. Kein Wunder, dass auch bei diesem Haager Volkslauf ein Viertel der 226 Teilnehmer aus dem Ort kam. Ein Ergebnis, mit dem Thömmes aber nicht ganz zufrieden ist. Es gebe so viele laufende und walkende Frauen aus Haag, die aber beim Wettkampf nicht mit von der Partie seien. "Die Frauen trauen sich nicht", vermutet Thömmes. Dabei gibt es keinen Grund, als Haager beim Haager Volkslauf nicht mitzulaufen. Egal, ob weit im Vorderfeld oder eher bei den Letzten, die Lokalmatadore erhielten den meisten Beifall.

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