Lustige Geschichten - und dazu ein guter Wein

Brauneberg · Im ausverkauften Saal des Brauneberger Franziskanerinnenklosters haben Menschen aus der gesamten Region ihren Spaß gehabt bei der jährlichen Mundartweinprobe.

 Winzerstöchter schenken edle Tropfen aus. TV-Foto: Ursula Schnieder

Winzerstöchter schenken edle Tropfen aus. TV-Foto: Ursula Schnieder

Brauneberg. Lustige Geschichten, erzählt oder gesungen - dazu ein guter Wein und ein herzhafter Imbiss. Das vor Jahrzehnten geschnürte Konzept der Brauneberger Mundartweinprobe kommt nach wie vor an. Das zeigt auch, dass die Karten zu der außergewöhnlichen Wienprobe stets im Nu vergriffen sind.
"Schon am ersten Tag waren sie ausverkauft", erzählt Anne Bollig vom Moselgästezentrum. Dabei hatten nicht nur die Brauneberger die Nase vorn, sondern auch Gäste aus anderen Moselorten und aus der Eifel und vom Hunsrück.
Edwin Miesen (Graach) ist seit zwölf Jahren dabei: "Wir sind immer wieder begeistert von den Vorträgen und den guten Weinen." Wahlmoselanerin Ingrid Korbach bekräftigt: "Das ist einfach eine kurzweilige Geschichte."
Ein Garant dafür ist Moderator Christoph Licht (32). Er war schon bei der von seinem entfernten Verwandten Alex Licht initiierten Premiere 1987 dabei. So wuchs er in seine heutige Funktion hinein, für die er Entscheidendes mitbrachte: sein Talent, locker und auch mal ein wenig frech drauflos zu plaudern, sowie Wissen um den Weinbau und die Geschichte des Orts.
Dieses Mal beeindruckte er mit einem Chronik-Text von 1925. Auch damals drückten Hagel, August-Kälte und Regen die Weinerträge mit ähnlichen Säure- und Mostgewichtwerten wie heute auf 40 Prozent der üblichen Ernte. "Das hat es also schon immer gegeben", bilanzierte er.
Gemeindechef Udo Schiffmann nannte ein weiteres Mut-Mach-Beispiel. Der süße 1921er Wein, für den ihre Vorfahren Höchstpreise erzielt hätten, sei wohl einem Hochwasser zu danken. Den besten Wein hätten die Winzer gehabt, "bei denen die Mosel im Keller war".
Dazwischen strapazierten Christiane Heiden (Brauneberg), Paul Mentges (Bitburg) und Ursula Hacker (Kleinich) die Lachmuskeln. Passend zum Motto "En aal Dorf hätt fill se erzehlen" entführte Heiden in die frühere Zeiten. Ein 20-Pfennig-Eis sei etwas Besonderes gewesen - und nur für einen Familienspaziergang zu haben. Mentges strafte Weinkritiker ab, die sich oft in kuriose Beschreibungen versteigen. Applaus gab es im Franziskanerinnenkloster auch für die Wintricher "Spontis", die mit Liedern über nervige "Leitsgeheier" begeisterten. Die dazu eingeschenkten Weine stellten Winzer und Winzertöchter wie Weinkönigin Kristin I. vor. urs

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