Wirtschaft Meerfeld: Gastronomiebetrieb meldet Insolvenz an

Meerfeld · In Meerfeld hat ein Gastronomiebetrieb kürzlich Insolvenz angemeldet. Der Betrieb läuft aber weiter.

 Das Maarium in Meerfeld musste Insolvenz anmelden, aber der Betrieb geht weiter.

Das Maarium in Meerfeld musste Insolvenz anmelden, aber der Betrieb geht weiter.

Foto: Lydia Vasiliou

Natur, Ruhe und einen wunderschönen Ausblick auf das Maar bietet der idyllisch gelegene Eifelort Meerfeld. Dass sich bei diesem Wohlfühlpanorama eine Menge Touristen in der Gemeinde einquartieren, liegt auf der Hand. Bei exakt 368 Einwohnern „haben wir hier jährlich rund 30 000 bis 35 000 Übernachtungen“, sagt Meerfelds Ortsbürgermeister Eugen Weiler. Das sind Wochenendbesucher genauso wie Durchgangsgäste, die den Badebetrieb nutzen, oder auch Urlauber meist aus Holland, Belgien und Nordrhein-Westfalen, die länger bleiben. „Genau 211 Gästebetten stehen in Meerfeld zur Verfügung“, weiß Ortsbürgermeister Weiler, in vier Beherbergungsbetrieben.

Trotz der günstigen Situation in Meerfeld und Umgebung musste eine Einrichtung im Februar Insolvenz anmelden. Ob sich das nun negativ auf den Ort auswirken werde, ist laut Weiler „schwer zu sagen“. Möglicherweise nicht, denn der Betrieb im Ferienhotel Café am Maar, auch unter dem Namen Maarium bekannt, geht weiter. „Ich habe vorsorglich Insolvenz angemeldet, um größeren Schaden zu vermeiden“, sagt Dirk Junk, Geschäftsführer und Eigentümer des Maariums. Das Amtsgericht Wittlich hat zwischenzeitlich den Sanierungsexperten Rechtsanwalt Ingo Grünewald aus der Kanzlei Thomas B. Schmidt (Insolvenzverwalter Rechtsanwälte Partnerschaft mbB) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Nach dem ersten Eindruck Grünewalds sei das Hotel „fortführungsfähig. In Meerfeld habe ich einen ordentlich geführten Hotel- und Gastronomiebetrieb vorgefunden, der einen guten Eindruck hinterlässt. Vordringlichste Aufgabe war es zunächst, die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes sicherzustellen. Dies konnte in Zusammenarbeit mit der dortigen Geschäftsleitung kurzfristig erreicht werden“, sagt Grünewald. Sechs Mitarbeiter habe das Hotel zurzeit, in der Saison auch mehr. Die seien in einer kurzfristig anberaumten Mitarbeiterversammlung über die Situation informiert worden, und „alle Mitarbeiter stellen weiterhin ihre Arbeitskraft zur Verfügung und haben in diesem Kontext ihre Unterstützung bekundet. Aktuell bestehen keine Lohnrückstände. Die nächsten Monate werden über Insolvenzgeldzahlungen abgesichert sein. An Personalreduzierungen ist nicht gedacht, dies wäre auch angesichts der beginnenden Saison nicht notwendig“, sagt der Insolvenzverwalter, der guten Mutes ist: „Für eine finanzwirtschaftliche Restrukturierung ist eine insolvenzrechtliche Sanierung sehr gut geeignet.“ Die Gründe für die Insolvenz sieht Grünewald so: „Nach unserer ersten Einschätzung wurden die falschen Finanzinstrumente gewählt.“ Geschäftsführer Junk will sich weiter dazu nicht äußern und sieht noch verhalten in die Zukunft, „eine Insolvenz ist für niemand schön“, wünscht sich aber eine Regenerierung seines Betriebes und sucht für die Saison auch händeringend Personal.

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