Malborner Rat will Bürger mitreden lassen

Malborn · Die Mehrheit des Gemeinderats Malborn will die Bürger befragen, zu welcher Kommune sie in Zukunft gehören wollen: zu einer fusionierten Gemeinde Thalfang/Morbach oder zur Verbandsgemeinde Hermeskeil.

Malborn. Die Unruhe in der Verbandsgemeinde Thalfang angesichts der Diskussion um die Kommunalreform weitet sich aus. Auch in Malborn wird nun gefordert, die Bürger zu befragen. Im Gegensatz zu Heidenburg und Büdlich, wo Bürger bereits Unterschriften für einen Wechsel des Orts Richtung Schweich gesammelt haben, ist in Malborn der Rat aktiv geworden. Zehn der 16 Ratsmitglieder haben eine kurzfristige Sitzung beantragt, in der es um eine Bürgerversammlung zur Information und eine anschließende Bürgerbeteiligung gehen soll. Gefragt werden soll, ob die Malborner für einen Beitritt zur VG Hermeskeil oder einen "Beitritt zur Gemeinde Morbach" sind, wobei mit Letzterem eine Fusion von Thalfang und Morbach gemeint ist.
Berthold Lang, einer der Unterzeichner des Antrags, sagt: "Wir sind der Meinung, dass den Bürgern der Ortsteile Malborn und Thiergarten - als Randgemeinde der VG Thalfang - ein Mitspracherecht eingeräumt werden muss." Viele Bürger hätten gefragt, warum sie nicht wie die Neumagen-Dhroner mitentscheiden könnten. Wie es nach der Bürgerbefragung weitergeht, soll vom Ergebnis abhängig gemacht werden.
KOMMUNAL REFORM


Erwarten die Ratsmitglieder eine klare Zustimmung für Hermeskeil? Berthold Lang und der Ortsvorsteher des Ortsteils Thiergarten, Klaus-Dieter Lauer, sind sich da unsicher. Übereinstimmend sagen sie: "Es gibt in beiden Ortsteilen Zustimmung für Morbach wie für Hermeskeil." Die Ratssitzung zum Thema Kommunalreform wird am Montag, 24. Oktober, stattfinden.Mit seiner Initiative begibt sich die Malborner Ratsmehrheit in mehrfacher Hinsicht auf Konfrontationskurs. Sie stellt sich gegen den VG-Rat, der beschlossen hat, dass zunächst allein mit Morbach über eine Fusion der Verbandsgemeinde "als Ganzes" verhandelt wird. Sie stellt sich auch gegen Landrat Gregor Eibes, der sich gegen den Wechsel weiterer Ortsgemeinden in einen anderen Kreis ausgesprochen hat. Die Ratsmitglieder scheinen aber auch mit der eigenen Ortsbürgermeisterin Gabriele Neurohr nicht einverstanden zu sein. Lang: "Als Frau Neurohr sich im TV-Artikel ‚Hermeskeiler machen neuen Heiratsantrag\' zu Wort gemeldet hat, hat sie die Meinung der Mehrzahl der Ratsmitglieder ignoriert."
Neurohr hatte nichts von der geplanten Sitzung zur Bürgerbeteiligung gesagt. Stattdessen meinte sie: "Ich sehe für ein Zusammengehen mit Hermeskeil keine Chance." Und: "Wir fühlen uns im Kreis Bernkastel-Wittlich gut aufgehoben."
Auf Nachfrage sagt die Ortschefin dem TV, eine Bürgerbefragung mache aus ihrer Sicht erst Sinn, wenn klar sei, was sich durch das Zusammengehen mit der einen oder der anderen Kommune ändere.
Die Diskussion um die Kommunalreform geht heute weiter: Auf Antrag der Bürgerinitiative Pro Schweich berät der Gemeinderat Heidenburg das Thema um 19 Uhr im Gasthaus Zur Linde.

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