Manchmal kommt er nicht zurück

Ihn zur Rückkehr zu bewegen, ist gar nicht mal so schwer, wie handwerklich Geschickte im Hunsrückhaus erfahren können. Wer aber einen Bumerang bauen will, der möglichst weit fliegt, muss sich anstrengen. Gelegenheit dzu gibt es am Freitag, 13. Juli.

Erbeskopf. (urs) Es ist schon faszinierend, dass er immer wieder - zumindest meistens - zurückkehrt. Dennoch hat das Verhalten des Bumerangs nichts Geheimnisvolles an sich, sondern basiert schlichtweg auf den Gesetzen der Physik. So spielt etwa die Kraft der Wurfbewegung eine Rolle. Aber auch der Wind, der den ähnlich wie Tragflächen geformten Flügeln sowohl entgegen als auch in den Rücken weht. Nicht unwesentlich ist zudem das in die gleiche Richtung abgeflachte Profil der einzelnen Flügel. Der Richtungswechsel stellt sich dann ein, wenn die Kraft der Rotation die Oberhand gewinnt über die Kraft der Wurfbewegung.Und das funktioniert laut Bernd Lischke, Erlebnisförster im Hunsrückhaus am Erbeskopf, bei modernen Kunststoffbumerangs meist ebenso gut wie bei klassischen Wurf-Hölzern. Mittlerweile würden Bumerangs sogar in Form von Äxten gebaut oder auch schon mal als Tennisschläger. An die Konstrukteure solch moderner "Zauberwaffen der Götter stellt das zwar höhere Anforderungen. Doch die Flugtauglichkeit scheint bei alternativen Formen ebenso gegeben wie der Rückkehrdrall. Bernd Lischke baut in seinen Kursen Bumerangs allerdings immer noch in der klassischen Form. Am liebsten verwendet er dafür Sperrholzplatten aus finnischem Birkenholz mit möglichst vielen Schichten. Das sei zwar etwas teurer, habe aber den Vorteil, dass sich das Material nicht so leicht verziehe. Allzu schwierig ist es laut Lischke nicht, einen Bumerang zu bauen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick sei das machbar und auf jeden Fall leichter, als sich in anderer Richtung zu versuchen: "Einen Bumerang so zu bauen, dass er möglichst lange geradeaus fliegt, ist viel schwieriger."Das Wurfholz sollte ursprünglich vor allem weit und gesteuert fliegen und sicher treffen. Dass es in gebogener Form und dank aerodynamischer Eigenschaften mehr oder weniger verlässlich zurückkehrt, wenn es sein Zielobjekt verfehlt hat, ist allerdings eine sehr praktische Eigenschaft. Funden nach zu schließen dürfte sich das zum Beispiel bei der Wasservogel-Jagd bewährt haben. Der bisher älteste bekannte Bumerang wurde übrigens nicht in Australien entdeckt, sondern in den Karpaten. Außerdem gibt es Funde in Amerika, Ägypten, Indien oder Hochmooren in Deutschland. Heute erlebt der Bumerang eine Renaissance, allerdings nicht als Jagdwaffe, sondern als Sportgerät. Bei der Vielzahl der angebotenen Disziplinen steht meist weniger der Wettkampf im Vordergrund als einfach der Spaß.Wer einen Bumerang bauen möchte, hat dazu am Freitag, 13. Juli, von 13.30 Uhr bis 16.30 im Hunsrückhaus Gelegenheit. Kosten pro Stück: zwölf Euro.

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