Bauvorhaben Manderscheider fürchten Vollsperrung

Manderscheid · Bauarbeiten für Radweg entlang der L 16: Gastronomen sehen Umsatzeinbußen.

 Der Bau eines Fahrradwegs von Pantenburg bis zu den Burgen nach Niedermanderscheid ist derzeit Gesprächsstoff in der Burgenstadt.

Der Bau eines Fahrradwegs von Pantenburg bis zu den Burgen nach Niedermanderscheid ist derzeit Gesprächsstoff in der Burgenstadt.

Foto: TV/Florian Görres

Im Manderscheider Kurhaus war am Montag, 10. August, einiges los. Stadtbürgermeister Günter Krämer hatte alle Bürger zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Doch gekommen waren hauptsächlich Unternehmer und Mitarbeiter der Hotel- und Restaurantbetriebe und die Stimmung im Kurhaus war ziemlich gedämpft. Grund dafür ist ein geplanter Radweg, der in naher Zukunft Niedermanderscheid mit dem benachbarten Pantenburg verbinden soll. Das ist, darüber ist man sich in Manderscheid einig, eigentlich eine gute Sache. Doch sie hat einen Haken:  Denn nach den Plänen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz, sind für den Bau des Radwegs drei Vollsperrungen der L 16 zwischen Pantenburg und Niedermanderscheid notwendig. Während  die kürzeste der drei vorgesehen Vollsperrungen der L 16 zwischen Autobahn A 1 und Manderscheid sich über sechs Wochen erstrecken soll, könnte die längste Vollsperrung gar ein ganzes Jahr dauern. Manderscheid ließe sich dann aus Richtung der Autobahn nur über erhebliche Umwege erreichen – wie zuletzt während der Brückenbauarbeiten an der Autobahnabfahrt. Und das bringt in Manderscheid vor allem die Gastronomen auf die Palme. Sie fürchten massive Umsatzeinbußen und lehnen die Planung mit Vollsperrungen ab. Denn die L 16 aus Richtung der Autobahn ist für sie eine Art Lebensader, über die die meisten Touristen und Gäste, also all die Menschen, die in Manderscheid Geld ausgeben, in die Stadt gelangen. Da ihre Branche bereits enorm unter dem Corona-Lockdown gelitten hat, fürchten manche Betreiber nun um ihre nackte Existenz. „Von dem Tag, an dem die Vollsperrung kommt, ist unser Betrieb dicht“, sagt Mario Biermann aus Manderscheid, dessen Frau das Burg-Café in Niedermanderscheid betreibt. Direkt vor dem Café, erklärt er,  soll auch eine von mehreren Verkehrsinseln entstehen, um Radfahrern das Queren der Straße zu erleichtern. Eine Sperrung würde aber nicht nur die Gastronomen betreffen, sondern alle Bürger aus Manderscheid und den umliegenden Orten, die täglich für den Arbeits- oder Schulweg die L 16 nutzen, einen erheblichen Umweg bedeuten.  Günter Krämer hörte sich auf der öffentlichen Veranstaltung die Sorgen, Nöte, Fragen und Vorschläge seiner Bürger an. Diese, so Krämer, wolle er mit in ein Gespräch mit dem LBM nehmen. Krämer sagte, der LBM würde gerne schon in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen, aber es seien noch nicht alle Fragen geklärt.

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