Mann des Vertrauens

NEUMAGEN-DHRON. Dietfried Hönig darf sich freuen. Der Weinliebhaber erhielt zum Abschied aus dem Amt des Büroleiters der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron eine Kiste mit edlen Weinen.

Ein Trittenheimer (Dietfried Hönig) sowie Leute aus den anderen drei Orten der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron saßen eines Abends - es ist schon ein paar Jahre her - in Piesport und fragten sich, wo die Sonne aufgeht. Jeder wusste, dass dies im Osten geschieht. "Wir konnten uns aber nicht einigen. Und was haben wir gemacht. Wir haben gewartet bis die Sonne aufging", erzählt Hönig. Das waren noch Zeiten in den 70er- und 80er-Jahren. "Damals war das Arbeitsklima noch umgänglicher und freundlicher", blickte der scheidende Büroleiter der VG bei seiner Verabschiedung (Beginn der Freistellungsphase im Rahmen der Altersteilzeit) mit Wehmut zurück.Hönig: Gutes Arbeitsklima ist unabdingbar

"Die Zeiten werden nicht einfacher. Deshalb ist ein vernünftiges Klima wichtig. Der Umgang muss so sein, dass das Arbeiten Spaß macht", erklärte Hönig. Er sagte nicht, dass diese Faktoren in der VG-Verwaltung nicht zum Tragen kamen. In seiner Rede kamen aber alle viele Personen vor, mit denen er in knapp 46 Jahren zu tun hatte - nur der derzeitige Bürgermeister Hans Werner Schmitt nicht. Schmitt ging in seiner Laudatio einmal auf das innerbetriebliche Klima ein. "Sie hatten es in den drei Jahren meiner Amtszeit nicht immer leicht mit mir", sagte er. Hönig nickte und formte mit dem Mund die Worte "das ist richtig". Hönig dankte vor allem Schmitts Vorgänger, Ferdinand Zenzen. "Er setzte Vertrauen in mich. Ich habe mich bemüht, es zu rechtfertigen", sagte der scheidende Oberamtsrat. Nur im Team könnten Erfolge erreicht werden. Alleine sei man "einsamer Rufer in der Wüste". Dank ging auch an den Personalrat: "Er hat Rückgrat und Standfestigkeit bewiesen." Ganz wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit den Ortsbürgermeistern gewesen. "Wir bedauern, dass ein erfahrener, kompetenter Beamter uns verlässt", würdigte Bürgermeister Schmitt das Lebenswerk Hönigs. Dessen Bilanz falle "überaus positiv" aus. Schmitt: "Durch Kollegialität, Engagement und Selbstbewusstsein hat er sich Anerkennung und Respekt erworben." Hönig habe "viele Pannen beheben müssen" und "Unzähliges wieder auf den Weg gebracht". "Du hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird", sagte Personalratsvorsitzender Alois Koster. Hönig habe stets ein "offenes Ohr für jeden" gehabt. Die vier Ortsbürgermeister (Willi Herres, Edgar Breit Helmut Ludwig, Josef Schmitt) rückten mit einer großen Kiste, angefüllt mit edlen Weinen, an. "Der erste Offizier geht von Bord", sagte Willi Herres. "Dadurch wird ein Schiff oft manövrierunfähig." Seine Kollegen sprachen von einer "tiefen Vertrauensbasis" und einer von Menschlichkeit geprägten Zusammenarbeit. Bis Ende des Jahres wird, so Bürgermeister Schmitt, Amtsrat Edmund Anderle die Büroleitung übernehmen. Monika Coen wird Leiterin der Ordnungs- und Sozialverwaltung.

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