Mann gegen Mann auf dem Meerfelder Maar

Meerfeld · Normalerweise ziehen sie dicke Fische an Land. Am Sonntag sorgen sie dafür, dass Männer ins Wasser fallen: Der Angelsportverein Meerfeld feiert 40 Jahre mit einem Fischerstechen auf dem Maar.

Meerfeld. Diese Sportart hat Seltenheitswert: Vor fünf Jahren gab es erstmals ein Fischerstechen am Meerfelder Maar. "Das war ein voller Erfolg. Die Begeisterung der Zuschauer war groß. Und das gibt es sonst nirgendwo in der Region", sagt Frank Reiland vom Angelsportverein Meerfeld, der am Sonntag, 30. Juni, ab 14 Uhr diesen Spezialwettkampf zum zweiten Mal organisiert. Das Ganze geht so: Vier Mann sitzen in einem Ruderboot, ein Fünfter steht darin auf einem Podest und der heißt Stecher. Das klingt gefährlich. Seine Waffe ist ein langer Stock mit einem dick gepolsterten Ende. Damit attackiert er Ruderboot Nummer Zwei mit gleicher Besetzung. Ziel des Ganzen: Die beiden Stecher versuchen, sich gegenseitig ins Wasser zu stoßen. Wer zuerst ins Maar plumpst, hat verloren. In Meerfeld machen etwa ein Dutzend Vereins- und Firmenmannschaften mit. Die Feuerwehr ist auch dabei: Sie sitzt im Rettungsboot, um zur Not einzugreifen.
Aber abgesehen von dieser hierzulande ungewöhnlichen Wasserschlacht, darf natürlich auf einem Fischerfest eins nicht fehlen: Fisch.
Der tummelt sich zum einem im Maar, das Hechte, Zander, Karpfen, Schleien, Rotaugen, Aale und Barsche beherbergt. Aber er kommt auch auf die Teller. Mit rund 60 Helfern bietet der Angelverein zum Jubiläum nämlich ab 11 Uhr alles vom Backfisch über die Räucherforelle bis zum eingelegten Hering, der naturgemäß kein eigener Fang ist. Dabei haben die Petrijünger, immerhin 150 Mitglieder, darunter 24 Jugendliche, hat der Verein, schon ganz schön dicke Fische an der Angel gehabt. Frank Reiland zählt die spektakulärsten Fänge auf: ein 35 Pfund schwerer Karpfen, ein 29 Pfund schwerer Hecht mit 1,45 Meter Länge und ein 14 Pfund schwerer Zander, der 95 Zentimeter lang war.
Unglaublich, was unter dem glatten Maarspiegel zu finden ist! Aber vor diesen dicken Fischen müssen die Wettkämpfer in den Booten keine Angst haben. Wenn sie über Wasser gegeneinander kämpfen, suchen die Fische, die lieber ihre Ruhe haben, das Weite. Alles andere wäre Anglerlatein. Ob das am Abend zuvor Thema ist? Immerhin werden am Samstag alle Vereinsmitglieder, die schon 40 Jahre dabei sind, geehrt. Danach ist ab 21 Uhr Musik mit einem Herrn, der sich DJ Schwenk nennt.
Wer sonntags schon zum Frühschoppen an Maar will: Der Ausschank öffnet ab 9 Uhr, die Fischküche ab 11 Uhr.
Und während die Mannschaften beim Fischerstechen ihre Kräfte messen, kann auf Kaffee und Kuchen umgestiegen werden. Nach der Preisverleihung für die drei Siegermannschaften - es gibt Bares zu gewinnen - spielt ab 17.30 Uhr der Musikverein Meerfeld auf dem Festplatz am Maar. Das ist mit einem Durchmesser von 1500 mal 1200 Meter und einer Trichtertiefe von fast 200 Metern übrigens der größte Maarkessel der Eifel. Wie das? Ganz einfach: "Der mit Wasser gefüllte 24 Hektar große Maarsee entspricht nicht seiner ursprünglichen Größe. Zwischen 1877 und 1880 hatte man den Wasserspiegel gesenkt um zusätzliche landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen." Das ist nachzulesen unter: www.asv-meerfeld.de sos

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort