Neumagen-Dhron/Papiermühle. Mittwochabend kurz nach 19 Uhr: Ein Mann mit blutigen Kopfwunden und zerrissenem Hemd humpelt durch den Neumagen-Dhroner Ortsteil Papiermühle. Ein Anwohner spricht ihn an und fragt: "Was ist passiert?" "Fahr mich heim nach Piesport. Die Polizei musst du nicht rufen, ich brauche keinen Arzt", antwortet der Verletzte.
Doch dem Helfer, der den Verunglückten kennt, ist klar: Der muss sofort ins Krankenhaus. Er ruft bei der Polizei an, ein anderer den Notarzt. Der Rettungshubschrauber trifft kurze Zeit später ein, doch von dem Verletzten fehlt zunächst jede Spur. Schließlich wird er in einem Stuhl sitzend auf einer Terrasse gefunden.
Der Hubschrauber fliegt den stark alkoholisierten Mann ins Wittlicher Krankenhaus, wo er zunächst auf der Intensivstation versorgt wird.
Nach Angaben der Polizei waren die Verletzungen so schwer, dass zeitweise Lebensgefahr bestand. Erst Stunden später kann ihm eine Blutprobe entnommen werden. Die Polizei stellt fest, dass er keinen Führerschein besitzt. Wegen Trunkenheit im Straßenverkehr hatte er ihn schon abgeben müssen.
Was war passiert? Nach Angaben der Polizei fuhr der 58-Jährige kurz vor 19 Uhr mit seinem Traktor und Anhänger auf einem Waldweg Richtung Papiermühle. Er kam mit seinem Gefährt nach links vom Weg ab und stürzte eine steile Böschung hinab. Das Gespann überschlug sich und blieb in einem kleinen Bachlauf auf dem Dach liegen. Der Verunglückte konnte sich trotz seiner schweren Verletzungen bis in den etwa 800 Meter weit entfernten Ort Papiermühle schleppen.
Die Polizei kennt den Mann bereits. Anfang Februar hatte er in Trier einen Großeinsatz ausgelöst, als er vor der Eingangstür des Hauptbahnhofs einen Rollkoffer stehen ließ, in dem sich eine Schreckschusspistole befand. Ein Sprengstoffspürhund wurde an den verdächtigen Gegenstand geführt und schlug an. Wegen Bombenverdachts musste der Bahnhofsbereich evakuiert und dreieinhalb Stunden lang gesperrt werden. sim