Marina-Protest geht weiter

Zell · Die Investorengruppe Marina & Weingarten Zell plant, im Zeller Hamm einen Ferienhauspark mit Bootshafen zu errichten. Vorgesehen sind 160 Einzelhäuser mit 180 Wohneinheiten und bis zu 1700 Betten sowie ein Bootshafen mit 160 Liegeplätzen auf rund 16 Hektar. Das Investitionsvolumen soll bei mehr als 60 Millionen Euro liegen. Gegner des Parks versuchen nach wie vor das Projekt zu verhindern.

Zell. Die Planungen für das Millionenprojekt Residenz Marina Weingarten im Zeller Hamm laufen, aber auch der Protest gegen das Projekt geht unvermindert weiter. "Wir werden weiter alles tun, um dieses Vorhaben zu verhindern", kündigte Andrea Lehmen, die Vorsitzende der Bürgerinitiative "Erhalt der Kulturlandschaft Zeller Hamm" auf der BI-Mitgliederversammlung in Zell an.
"Nach außen wird immer wieder der Eindruck erweckt, bei dem Projekt sei schon alles gelaufen, aber da sind noch etliche Hürden zu nehmen", sagte die BI-Chefin. Sie kritisierte scharf den Umgang der Planer und der Kommunen mit den Eingaben von Winzern und Anliegern. "Hier wurde jeder Einwand als geringfügig angesehen und die Einwendungen rasch abgetan", bedauerte Lehmen mit Blick auf die Versammlung des Planungszweckverbandes Ende März in Briedel.
BI schöpft Hoffnung


Dabei seien viele Fragen sowohl zur Zuwegung als auch zum Umweltschutz noch völlig offen, so die BI-Vorsitzende. "Jeder weitere Verfahrensschritt, der jetzt noch kommt, bietet Möglichkeiten, das Projekt zu verhindern", meinte auch Frank Klaus, der zweite Vorsitzende der BI. Er begrüßte, dass mittlerweile viele Winzer in einer Sammeleinwendung deutliche Kritik geäußert hätten.
"Immer mehr Menschen fangen an, das Projekt skeptisch zu sehen", unterstrich Klaus. Wenn im Abwägungsverfahren des Planungszweckverbandes der Planer vorschlage, die Winzer sollten einen Teil ihrer Weinberge abgeben, damit die Wege breiter werden könnten, ohne vorher mit den Winzern überhaupt zu reden, dann werde die Akzeptanz weiter zurückgehen, ist er überzeugt.
"Dies ist ein unverständlicher Umgang mit den Eingaben, hier wird alles einfach nur schöngeredet", kritisierte Gabriele Klaus vom BI-Vorstand.
Angesichts der Tatsache, dass der Investor bis heute für das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren bei der SGD Nord noch keine Unterlagen eingereicht hat, schöpft die BI die Hoffnung, dass das Projekt doch noch scheitert. "Wird der Hafen verhindert, dann wird auch das ganze Projekt kippen", war sich Frank Klaus sicher.
In den vergangenen Monaten hat die BI zudem weitere Gespräche geführt, um Unterstützung für ihr Anliegen zu bekommen, so beispielsweise mit Wirtschaftsministerin Eveline Lemke oder mit SGD-Präsident Ulrich Kleemann. "Wir werden hier nicht lockerlassen", machte Frank Klaus deutlich. Und Peter Storck, ebenfalls Mitglied im BI-Vorstand, unterstrich: "Wir wären hier nicht mehr zu Hause, wenn dieses Monster wirklich dahinkommt."
"Noch lange nicht durch"


"Aber das Projekt ist noch lange nicht durch", meinte Andrea Lehmen. Sie ist überzeugt, dass die Bedenken, die die BI schon länger äußert, auch immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung erhalten. Deswegen ermutigte sie die Mitglieder der BI, mit den Einheimischen und auch mit Urlaubern über das Projekt zu sprechen und auf die vielen Nachteile hinzuweisen, die ein solcher Ferienpark in der "unverwechselbaren Kulturlandschaft im Zeller Hamm" hätte. "Hier will keiner Motorboote auf der Mosel oder einen so starken Zuwachs beim Verkehrsaufkommen", sagte sie. Und wenn schon ein so kleines Projekt des Investors wie das "Ruude Hous" scheitere, dann kämen auch viele bei dem großen Projekt ins Nachdenken.

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