Kommunalpolitik So geht es weiter mit Gewerbe und Straßen

Maring-Noviand/osann-Monzel · Informationen zum geplanten Interkommunalen Gewerbegebiet und gute Nachrichten zu einer schlechten Straße: Das sind die Themen im Gemeinderat Maring-Noviand gewesen.

Maring-Noviander Gemeinderat spricht über Gewerbegebiet und Straßen
Foto: TV/Hans-Peter Linz

In der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderats Maring-Noviand ist erneut das geplante interkommunale Gewerbegebiet thematisiert worden. Ortsbürgermeister Klaus Becker informierte die Ratsmitglieder und Zuschauer über die Ergebnisse der zurückliegenden Sitzung des Verbandsgemeinderats Bernkastel-Kues. Das Gremium hat in dieser Sitzung das weitere Verfahren der Neufassung des Flächennutzungsplanes (FNP) beschlossen, die nötig ist, um den Gewerbepark zuzulassen. Der Plan soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. In der Sitzung des VG-Rats ging es um die sogenannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange.

Und dabei sind nicht wenige Einträge zusammengekommen von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange wie Berufs- und Naturschutzverbänden, der Kreisverwaltung und der Landwirtschaftskammer. Rund 370 Eingaben kamen von Bürgern, die dem geplanten Gewerbepark überwiegend ablehnend gegenüber stehen. Ein hydrologisches Gutachten steht noch aus.

„Wichtig ist, dass der Flächennutzungsplan noch nicht beschlossen ist, sondern nach den Einwänden eine Anpassung erfolgt“, sagte Becker. Dann werde es eine zweite Offenlage geben. Anschließend wird der Verbandsgemeinderat erneut beraten.

Ratsmitglied Markus Fries (Liste Becker) forderte die übrigen Mitglieder des Ortsgemeinderats dazu auf, frühzeitig in einen Gedankenaustausch einzusteigen, weil auf die Gemeinde „vielleicht früher als einige Ratsmitglieder erwarten“ und durchaus parallel zum FNP-Verfahren die Beauftragung zur Erstellung eines Bebauungsplans herangetragen werden könnte. „Bei einem derart gewichtigen Projekt für die Gemeinde kann ein Gedankenaustausch nie früh genug sein.“ Er forderte die übrigen Fraktionen auf, Stellungnahmen zum Thema abzugeben.

Interkommunales Gewerbegebiet (IKG) bedeutet, dass mindestens zwei Kommunen beteiligt sein müssen. Neben Maring-Noviand ist das in diesem Fall die Nachbargemeinde Osann-Monzel. Mit einer Fläche von fünf Hektar möchte sich die Gemeinde am IKG beteiligen. Der TV hat mit Ortsbürgermeister Armin Kohnz über den Stand der Planung gesprochen. Man habe dafür Anträge an die Planungsgemeinschaft Trier gestellt,, in der die Raumansprüche der Kommunen in der Region aufeinander abgestimmt werden, sagt Kohnz. Denn zur Entwicklung weiterer Gewerbeflächen fehle Osann-Monzel im Raumordnungsplan leider das dafür notwendige „G“, das für Gewerbe stehe. „Auch das ‚W’ für Wohnen wurde uns vor Urzeiten nicht zugestanden“, sagt Kohnz. Er hoffe und sehe jedoch gute Chancen dafür, dass die Planungsgemeinschaft die Ansprüche der Ortsgemeinde auf mehr Flächen für Gewerbe und Wohnraum anerkenne. „Wir wollen ja zudem unser Gewerbegebiet Am Weisenstein um sieben Hektar erweitern. Es gibt ständig konkrete Anfragen von Firmen, die bei uns Flächen suchen.“ Ob Osann-Monzel im Raumordnungsplan die Funktion „G“, die für die Beteiligung am Gewerbegebiet gemeinsam mit Osann-Monzel notwendig wäre, von der Planungsgemeinschaft zugesprochen wird, bleibt abzuwarten. Dabei besteht kein Zweifel daran, dass Osann-Monzel bereits jetzt als ein bedeutender Gewerbestandort in der VG Wittlich-Land bezeichnet werden darf. „Wir sind nicht nur ein Weinbauort, sondern mit unseren 50 Betrieben, die Winzer nicht mitgerechnet, auch Gewerbestandort mit mehr als 500 Arbeitsplätzen. Das ist historisch bedingt, denn Osann-Monzel liegt an einer uralten Handelsstraße“, sagte Kohnz ehemals, als die Debatte zur Änderung des Raumordnungsplan aufkam. Mittlerweile ist die Gemeinde in der Diskussion über die Ausweisung als Gewerbestandort noch um ein gewichtiges Argument reicher: Seit Eröffnung der B 50-Neu samt Hochmoselübergang liegt Osann-Monzel nahe des größten Infrastrukturprojektes der Region. Läge es da nicht auch nahe, entlang dieser wirtschaftlichen Lebensader weitere Gewerbestandorte auszuweisen?

Mit einer entsprechenden Entscheidung der Planungsgemeinschaft, sagt Kohnz, rechne er nicht vor Mitte oder Ende dieses Jahres.

Kreisstraße 86 In der Ratssitzung in Maring-Noviand ging es noch um ein ganz anderes Thema: Von einer Holperstrecke am Ort teilte Bürgermeister Becker gute Nachrichten mit.

Die Kreisstraße 86, die in einem schlechten Zustand ist (der TV berichtete am 3. Dezember 2019) soll zwischen der ED-Tankstelle und der Maringer Brücke saniert werden. „Die K 86 wird definitiv eine neue Deckschicht bekommen“, sagte Becker. Der Ausbau soll zeitnah erfolgen.

Allerdings seien, so Becker, die Pläne für die Bahnhofstraße wegen der Corona-Krise ins Stocken geraten. Im Juni/Juli würden die Ausschreibungen für die Straße erfolgen, die ursprünglich für März geplant gewesen seien. Voraussichtlich werde nun mit dem Ausbau der Straße im März/April 2021 begonnen, weil man sonst in den Winter käme, was keinen Sinn mache. Wichtig sei ihm in dieser Straße der Glasfaserausbau, weshalb er nochmals mit der Firma Inexio das Gespräch suchen werde.

Zudem sollen, so der Bürgermeister, die Risse in der Wittlicher Straße ab nächster Woche saniert werden.

Die beiden Kreisstraßen 86 und 55 könnten auch Thema in der nächsten Bauausschusssitzung der Gemeinde am Montag, 8. Juni, sein. Die nächste Gemeinderatssitzung ist voraussichtlich am Dienstag, 30. Juni.

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