Marode Leitungen müssen raus

In den kommenden Jahren wird Fronhofen sein Gesicht wandeln. Im Rahmen einer Einwohnersammlung hat die Gemeinde Kleinich ihren Bürgern die Konzepte für Ortsentwässerung und Straßenausbau vorgestellt.

 Der große Andrang bei der Einwohnersammlung in Fronhofen macht deutlich, wie sehr die Bürger die bevorstehende Erneuerung der Kanalisation samt Straßenbau beschäftigt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der große Andrang bei der Einwohnersammlung in Fronhofen macht deutlich, wie sehr die Bürger die bevorstehende Erneuerung der Kanalisation samt Straßenbau beschäftigt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Fronhofen. Fronhofener Grundstückseigentümer können mit dem Sparen anfangen. Wenn im Zuge des Baus der neuen Kläranlage der gesamte Ort neu kanalisiert wird, dürfte das einige Bürger ein stattliches Sümmchen kosten. Die Parzellen in dem Kleinicher Dorf bringen es statt der im Schnitt 700 Quadratmeter eines Rechenbeispiels der Verbandsgemeindewerke locker auf das Doppelte. Entsprechend tiefer müssen Fronhofener auch in die Tasche greifen. Der Beitrag für eine Fläche von 700 Quadratmetern beträgt 3310 Euro (2230 für die Schmutzwasserleitung plus 1080 für den Niederschlagswasserkanal).

Bürger können Kosten in fünf Jahresraten zahlen



An der Umstellung auf ein Trennsystem mit separater Oberflächenentwässerung führt laut Werkleiter Werner Ruppenthal kein Weg vorbei. Die Abwasserleitungen seien total marode und teilweise undicht. Daher habe anders als in Kleinich nicht am Mischsystem festgehalten werden können. Denn die dortigen Leitungen werden wohl noch Jahrzehnte halten, sodass ein Aufreißen der Straßen nur unnötige Kosten verursacht hätte. Ein kleines Trostpflaster für die Bürger ist, dass sie zeitig informiert worden sind. Da die Arbeiten erst 2010/2011 anstehen, werden die Beitragsbescheide erst 2012 versandt. Außerdem bietet Ruppenthal allen Eigentümern ein Beratungsgespräch in Bernkastel oder Fronhofen an. Viele können ja selber schon einiges tun, um die Kosten gering zu halten. Ein Anschlusszwang bestehe zudem nur für die Schmutzwasserleitung. Wer keinen Regenwasseranschluss möchte, muss das aber beantragen.

Die Bürger drücken aber nicht nur Fragen zu den Kosten, sondern auch solche technischer Art, wie sich bei der Einwohnerversammlung zeigte. Denn noch gibt es im Dorf Hausklärgruben, die dann stillgelegt werden. Dar über hinaus werden Sorgen laut, die Kanalisierung könnte zu Problemen führen. "Werden wir dann auch das Wasser im Keller haben?", fragte ein Mann.

Skeptisch sahen einige der mehr als 30 anwesenden Bürger auch dem Straßenausbau entgegen. Zum einen heißt es dann Abschiednehmen von den Natursteinpflasterstraßen, bei denen es sich in einem Fall um eine Kreisstraße handelt. Ein entsprechender Ausbau wäre einfach zu teuer. Allerdings findet ein Teil der Basaltsteine erneut Verwendung. So etwa, um Akzente zu setzen an der ersten Kreuzung und vor der Mühle. Außerdem werden die seitlichen Rinnen gepflastert. Entlang dieser sind zudem Randstreifenbeete angeregt, wofür Dorferneuerungsbeauftragter Hermann Brück in einem Vortrag wirbt. Während sich die Bürger damit noch anfreunden können, sind sie von den neuen Bäumen im Ort weniger begeistert. Kritik ernten vor allem zwei Exemplare, die mitten auf der Straße Struktur in die teils zehn Meter breite Fahrbahn bringen sollen. Ortsbürgermeister Burkhard Born verspricht allerdings, dass es ohne Zustimmung der Betroffenen keinen Baum geben wird. Kosten wird der Ausbau mit Fahrbahnrückbau auf meist 5,5 Meter Breite rund eine Million Euro.

Den mit vorwiegend 60 Prozent beteiligen Bürgern ermöglicht die Gemeinde Ratenzahlungen über fünf Jahre.

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