Mehr als nur Geräuschverstärker

BERNKASTEL-KUES. (noj) Vor 25 Jahren gründete Becker Hörakustik in Bernkastel-Kues das erste Fachgeschäft für Hörgeräte. Vom 23. bis 26. August können sich deshalb Interessierte dort bei einer Hörmesse über das heute Mögliche im Bereich der Hörsysteme informieren.

Von den ersten Hör-Rohren bis zu den heutigen digitalen Hörgeräten war es ein weiter Weg. Schon Alexander der Große ist auf antiken Münzen häufig mit zwei Widderhörnern abgebildet. Sie sahen den Hörrohren des 19. Jahrhunderts verblüffend ähnlich. Die älteste Hörhilfe wird allerdings dem deutschen Erfinder Athanasius Kircher zugeschrieben. Er stellte 1650 das erste Hör-Rohr der Öffentlichkeit vor. Die ersten Hörgeräte, wie man sie heute kennt, gibt es seit der Entdeckung des elektrischen Stroms. Mit der Erfindung des Telefons wurde auch ein Meilenstein in der Hörgerätetechnik gelegt, die durch die Erfindung des Kohlemikrofons 1877 noch verbessert wurde. Einen weiteren Entwicklungsschub erfuhr das Hörgerät mit der Entwicklung der Rundfunkröhre und des Transistors. Daraus entwickelte sich in den 50er Jahren das erste "Hinter-dem-Ohr-Gerät". Damals war es auch üblich, Hörgeräte an der Haustür oder in einer Gaststätte zu kaufen. Diplom-Optiker Andreas Becker aus Koblenz warnte schon damals davor und empfahl, die Anpassung in einem Fachgeschäft vornehmen zu lassen. Ein weiterer großer Schritt gelang mit den ersten "Im-Ohr-Geräten" 1983. Sie hatten den Vorteil, dass sie fast unsichtbar waren. 1987 kam das erste volldigitale Hörgerät auf den Markt. "Mit der Digitalisierung hat sich eine technische Revolution vollzogen", sagt Brigitte Hilgert-Becker, Inhaberin von Becker Hörakustik. Heute seien die Geräte nicht mehr nur Geräuschverstärker sondern leisteten "intelligentes Schallmanagement". Über diese moderne Technik will sie bei der Hörmesse vom 23. bis zum 26 August in den Geschäftsräumen von Hörakustik Becker in Bernkastel-Kues informieren. Am 25. August wird außerdem ab 15 Uhr in der Güterhalle gefeiert. Ab 16 Uhr folgt ein musikalischer Streifzug durch die vergangenen 25 Jahre mit Claudia Felke. Eintrittskarten gibt es unter Telefon 06531/6100.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort