Mehr Besucher heißt nicht mehr Kunden

Die Resonanz der Aussteller auf die Wittlicher Wirtschaftswoche im September 2009 ist ein halbes Jahr später durchweg positiv. Obwohl nicht jede Firma mehr Kunden gewinnen konnte, wollen fast alle wieder mitmachen.

Die Stadtverwaltung schätzt, dass 2009 65 000 Menschen die Wirtschaftswoche besucht haben, die Aussteller geben zu bedenken, dass viel Frequenz nicht unbedingt mehr Kontakte bedeute. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Die Stadtverwaltung schätzt, dass 2009 65 000 Menschen die Wirtschaftswoche besucht haben, die Aussteller geben zu bedenken, dass viel Frequenz nicht unbedingt mehr Kontakte bedeute. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Wittlich. Fünf Monate nach der Wittlicher Wirtschaftswoche zieht Leo Kappes von der Stadt Wittlich ein positives Fazit: "Wir sind hochzufrieden." Der Organisator hatte die 224 Aussteller schriftlich zur Wirtschaftswoche befragt. Von den 92 Firmen, die geantwortet haben, würden 89 wieder an der Schau teilnehmen.

Positive Resonanz auf geschätzte 65 000 Besucher



Die Aussteller bewerteten sowohl die Dauer der Wirtschaftswoche als auch den Veranstaltungsrhythmus positiv. Vier Tage lang zogen im vergangenen September 224 Aussteller die Besucher in die acht Hallen in der Röntgenstraße. Hinzu kamen eine freie Ausstellungsfläche mit 7000 Quadratmetern sowie ein Bewirtungszelt.

Kappes kann die genaue Anzahl der Besucher nicht belegen. Er schätzt, dass 65 000 Menschen die Wirtschaftswoche besuchten, deutlich mehr als bei den Ausstellungen zuvor. Die Gründe sieht Kappes zum einen im Wetter, das mitgespielt hatte, sowie beim Verzicht auf Eintrittsgeld und Parkgebühren.

Verschiedene Aussteller regten eine bessere Belüftung in den Ausstellungszelten an, da sich diese durch die Sonneneinstrahlung doch stark aufgeheizt hatten. Einige Firmen schlugen auch eine Ausstellerparty vor.

Die direkte Kundenresonanz beurteilten die Aussteller unterschiedlich. Die hohe Besucherzahl sorgte nicht bei allen Firmen für vollere Auftragsbücher. So glaubt Guido Krieger von der der Firma Krieger-Treppen aus Traben-Trarbach, dass das Messegeschäft nicht mehr die Bedeutung wie früher hat. Allerdings lohne sich die Wittlicher Wirtschaftswoche mehr als andere Ausstellungen. Der Verzicht auf Eintritt bringe mehr Besucher, die niedrigeren Standpreise seien für die Wirtschaftlichkeit der Ausstellung von Bedeutung.

Inge Falkenberg, Geschäftsstellenleiterin des Katholischen Vereins für soziale Dienste, betrachtet die Wirtschaftswoche hingegen als vollen Erfolg. Ihre soziale Einrichtung hatte im Nachhinein eine große Anzahl an Beratungsterminen. Peter Schwall von der Wittlicher Firma Herbert Esch konnte nicht viele neue Kunden akquirieren, ist aber dennoch zufrieden: "Man muss dabei sein und sich sehen lassen." Genauso denken Guido Merten vom gleichnamigen Möbelhaus aus Neumagen-Dhron sowie Timo Junk von Becker-Hörakustik aus Bernkastel-Kues. Sehr zufrieden war der Wittlicher Pascal Clair, der als Versicherungsmakler sowie mit dem Immobilienunternehmen Heinz von Heiden gleich zweimal auf der Wirtschaftswoche vertreten war und in beiden Segmenten erfolgreich neue Kunden gewinnen konnte.

Der Ergotherapeut Martin Schäfer lobt die Ausstellung: "Perfekt organisiert, tolle Stimmung." Er wird das nächste Mal wohl wieder dabei sein, gibt aber auch zu bedenken: "Viel Frequenz heißt nicht unbedingt mehr Kontakte".

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