Mehr Bewegung für die Kleinsten

Altrich/Bergweiler · Bewegung hilft Kindern in ihrer Entwicklung. Davon sind viele Wissenschaftler und Erzieher überzeugt. Auch in den Kindertagesstätten in Altrich und Bergweiler teilt man diese Auffassung. Deshalb haben sich beide Einrichtungen von der Sportjugend Rheinland-Pfalz als Bewegungskitas zertifizieren lassen.

 Die Erzieherinnen Lisa Schneider und Sandra Schäfer zeigen stolz das Bewegungszertifikat. TV-Foto: Christina Bents

Die Erzieherinnen Lisa Schneider und Sandra Schäfer zeigen stolz das Bewegungszertifikat. TV-Foto: Christina Bents

Altrich/Bergweiler. Mit dem Rutschauto im Flur die Rampe runterrollen, in der Gruppe an Knietischen sitzen oder draußen auf Baumstämmen turnen: Das können die Kinder der Kita Sternschnuppe in Altrich. Denn dort legt man sehr viel Wert darauf, dass die Kleinen dazu angeregt werden, sich zu bewegen. Dabei geht es nicht in erster Linie um Sport, sondern um die Entwicklung der Kinder, die dadurch gefördert wird.
Irina Strel, Kindergärtnerin in der Kita Sternschnuppe Altrich, erklärt: "Durch Bewegung lernt man viel besser. Zum Beispiel helfen Fingerspiele beim Lernen von Reimen oder man lernt beim Treppenstufengehen das Zählen. Auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gewinnen die Kinder." Altrich ist seit einigen Wochen eine sogenannte Bewegungskita und damit die zweite Kita dieser Art im Kreis. In Bergweiler hat eine Kita schon im Frühjahr 2012 die Zertifizierung erhalten.
Und einfach so bekommt man dieses Zertifikat von der Sportjugend Rheinland-Pfalz nicht. Neben einer Turnhalle und einem großen Außengelände gehören noch weitere Dinge dazu.
Unter anderem, dass einmal pro Woche eine 45-minütige Bewegungseinheit für alle Kinder angeboten wird und das eine Erzieherin eine 60-stündige Weiterbildung absolviert hat (siehe Extra). Irina Strel: "Das klingt nicht spektakulär, aber es ist die Vielfalt der Angebote, die über den gesamten Zeitraum angeboten werden. Der Morgenkreis mit Bewegungsliedern, im Flur und der Gruppe Bewegungsangebote, einen Turnraum, der einlädt zum Klettern, Schaukeln, Balancieren und Toben." Daneben sind die Altricher dabei, Netzwerke zu knüpfen, damit die Bewegung auch außerhalb des Kindergartens weitergeht.
Es finden Elternabende statt, Sportvereine werden eingeladen und Experten, die für das Thema sensibilisieren. Die Bergweilerer, die das Ganze jetzt schon ein Jahr lang praktizieren, ziehen inzwischen eine positive Bilanz. Vera Trapp, Erzieherin: "Wir haben schon immer viel Wert auf Bewegung in unserer Einrichtung gelegt. Durch die Zertifizierung haben wir unseren Alltag noch mal genau durchleuchtet und bei der Raumgestaltung weiter investiert. Bei den Eltern wird das Konzept sehr gerne gesehen."
Neben Zeit und Engagement des Kindergartenpersonals hat sich die Gemeinde Altrich finanziell eingebracht. Rund 12 000 Euro wurden für Weiterbildung und Einrichtung ausgegeben. Ortsbürgermeisterin Heike Knoop: "Der Gemeinderat findet die Initiative gut und unterstützenswert, und deshalb haben wir auch das Geld gegeben." chb

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