Mehr Diebstähle und Drogen

Mehr Rauschgiftkriminalität, mehr schwere Diebstähle und weniger Vermögens- und Fälschungsdelikte - so sieht die Statistik der Wittlicher Kripo für das vergangene Jahr aus. Insgesamt stieg die Zahl der Fälle leicht an.

Wittlich/Bitburg/Daun. Kürzlich präsentierte die Wittlicher Polizeiinspektion ihre Zahlen für das vergangene Jahr, nun ist die Kripo dran. Ging es zuvor um kleine und mittlere Kriminalität, steht bei der Kripo mittlere und schwere Kriminalität im Mittelpunkt.

2067 Fälle hat die Wittlicher Kripo im vergangenen Jahr bearbeitet. Bei einem Plus von 13 Delikten im Vergleich zum Vorjahr spricht Kriposprecher Ferdinand Schwind von nahezu konstanten Zahlen. Die Aufklärungsquote der Wittlicher Kripo für 2010 liegt mit 76,5 Prozent zum wiederholten Mal weit über dem Landesdurchschnitt. Polizeisprecher Ferdinand Schwind führt dies auf die hohe Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter zurück.

87 Mal hat die Kripo ermittelt, weil ein Mensch ums Leben kam. 32 Fälle von vermissten Menschen und 61 Brände hat sie untersucht. Großbrände haben sich in einem Sägewerk in Dudeldorf ereignet sowie in Irmenach. Dort brannten im Mai mehrere Wohnhäuser.

Deutlich gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr die Rauschgiftkriminalität: 497 Delikte wurden 2009 gezählt. 2010 waren es 610. Die Aufklärungsquote liegt mit 92,6 Prozent in diesem Bereich sehr hoch. Die Kripo hat festgestellt, dass seit 2007 deutlich mehr Amphetamine - das sind synthetisch hergestellte Substanzen mit stimulierender Wirkung - konsumiert werden. Der Grund dafür ist laut Polizei, dass Amphetamine in größeren Mengen und preisgünstiger zu erhalten sind als Cannabis.

Schwind sieht in den Kräutermischungen und Badesalzen mit synthetischen Wirkstoffen, die denen des Cannabis ähnlich, aber schädlicher sind (der TV berichtete), zunehmend ein Problem. Erst kürzlich spuckte ein 16-Jähriger aus Wittlich Blut und musste den Notarzt rufen, nachdem er diese sogenannten Legal Highs (auf Deutsch: erlaubter Rausch) geraucht hatte.

Auch bei den Sexualdelikten hat die Kripo einen Anstieg festgestellt. Ihre Zahl erhöhte sich von 148 auf 158. Problematisch gestalten sich laut Polizei die Ermittlungen in Fällen von sexuellem Missbrauch, bei denen Menschen mit Hilfe von K.-o.-Tropfen in den Zustand der Wehrlosigkeit versetzt werden. Diese Substanz kann nur sehr kurze Zeit nachgewiesen werden, etwa sechs bis zwölf Stunden lang nach der Einnahme. Eine Anzeige sollte deshalb umgehend erfolgen.

Auffällig ist laut Kripo die deutliche Zunahme der Fälle von 63 auf 102 bei den Straftaten gegen die persönliche Freiheit und bei Rohheitsdelikten wie Raub, räuberische Erpressung und Körperverletzung. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der schweren Diebstähle und zwar von 331 auf 360 Fälle. Der Anstieg geht insbesondere auf das Konto von Wohnungseinbrüchen (von 73 auf 107).

Zwei Serien hat die Kripo untersucht: 70 Einbrüche gab es in den Bereichen Bitburg, Prüm und Daun. Die meisten von ihnen hat die Polizei einer Großfamilie aus dem Eifelkreis zugeordnet. 40 weitere Einbrüche im westlichen Eifelkreis blieben ungeklärt, werden jedoch einer südosteuropäischen Tätergruppe zugeordnet.

Eine Verbesserung hat die Kripo bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten festgestellt. 2010 wurden 429, im Vorjahr 637 Fälle gemeldet.

EXTRA

KRIPO



Eine Kripo für vier Kreise Die Kriminalpolizei in Wittlich ist für die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Vulkaneifel, den Eifelkreis Bitburg-Prüm und den Altkreis Zell verantwortlich; dort leben 288 000 Menschen.

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