Mehr Geld von der Bank

Natürlich ist es verlockend. Die Sparkassen in der Region arbeiten so gut, dass am Ende des Geschäftsjahrs stattliche Gewinne übrig bleiben. Angesichts der Haushaltslage hört es sich da scheinbar logisch an, wenn dieses Geld komplett an die Landkreise als Träger der Bankinstitute gehen würde.

So einfach ist das jedoch nicht. Denn eine Sparkasse muss wie alle anderen Banken auch stets über genügend hohe Rücklagen verfügen, um arbeiten zu können. Und Rücklagen sollten möglichst kontinuierlich erhöht werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Banken keinen finanziellen Beitrag dazu leisten sollten, die teils maroden Etats zu unterstützen - retten werden auch sie diese nicht. In den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell geschieht das mit einem Geldbetrag in Höhe von insgesamt 500 000 Euro. Und bei den Instituten in Daun und Bitburg-Prüm? Mehr oder minder Fehlanzeige. Allenfalls Geld für Sparkassenstiftungen gibt es. Dort wird Geld nach bestem Wissen und Gewissen an Vereine und Initiativen verteilt. Das sollen die Stiftungen auch weiterhin tun - mit den Erträgen aus dem Geld, das in den vergangenen Jahren zurückgelegt worden ist. Mehr auch nicht. Denn die Klage der Kommunalpolitiker über die Finanznot der Kommunen verträgt sich nicht so recht mit der Anhäufung von Geld in Stiftungen. Das wirkt dann so unglaubwürdig wie ein Bettler mit Sparbuch. Deshalb sollte noch einmal dar über gesprochen werden, was mit dem Gewinn jenseits einer notwendigen Rücklagenerhöhung geschehen soll. Denn es gibt sicher einen Weg, für die Rücklagen der Sparkassen zu sorgen und mehr als nur einen symbolisch-bescheidenen Beitrag für die Kreisfinanzen zu leisten. Diese Möglichkeit wird in der Region bisher überhaupt nicht oder nur halbherzig verfolgt. Was ist wohl der Grund für diese Zurückhaltung?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort