Mehr Genossen, hohe Nachfrage

Bernkastel-Kues /Wittlich · Ein ungewöhnliches Jubiläum hat die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank bei der Vertreterversammlung begangen: Sie begrüßte ihren 20 000. Teilhaber: den zwölfjährigen Leon Stolz. Nicht nur die Zahl der Genossen ist gewachsen. Auch der Umfang an Einlagen und Krediten hat zugenommen.

Bernkastel-Kues /Wittlich. Historisch lange Niedrigzinsphase, zunehmende Bürokratie, steigende Anforderungen ans Eigenkapital: Trotz dieser Rahmenbedingungen hat sich die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank (VVR-Bank) aus Wittlich gut behauptet. Das berichteten Vorstandssprecher Michael Hoeck und seine Vorstandskollegen Peter van Moerbeeck, Rudolf Schmitt und Michael Wilkes der Vertreterversammlung des Genossenschaftsinstituts. Diese tagte im Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Gottfried Fischer. Die Bank hat im vergangenen Jahr 1228 neue Mitglieder gewonnen, darunter ihren 20 000. Teilhaber: den zwölfjährigen Leon Stolz. Neben Stolz wurde auch die Schülergenossenschaft "SalmTalente" der IGS Salmtal begrüßt, die mit Unterstützung der VVR-Bank im vergangenen Jahr gegründet wurde. Vor Beginn der Versammlung verkauften die Nachwuchsgenossenschaftler Artikel aus der Produktion ihrer Schülergenossenschaften: Möbelstücke, diverse Wohnaccessoires wie Lampenschirme und Kissenbezüge, Kerzen und Fotokarten.
Zu Beginn des offiziellen Teils hatte Vorstandssprecher Hoeck deutlich das "schwierige politische Umfeld" kritisiert. Die wohl größte Herausforderung sei einmal mehr die anhaltende Niedrigzinsphase. Doch nicht nur die Bank leide darunter. So stelle die politisch gewollte Niedrigzinsphase alle Sparer vor Schwierigkeiten. Ebenfalls schwierig seien für die Genossenschaftsbank die politisch gewollten Anforderungen an Dokumentation und Arbeitsabläufen. Hoeck: "Hierbei zeigt sich, dass kleine und mittelgroße Banken beinahe genauso stark von gestiegenen Regulierungsanforderungen betroffen sind wie die systemrelevanten Großbanken." Zusammenfassend lasse sich aber sagen, dass es der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank gut gehe.
Vorstand Rudolf Schmitt erläuterte den anwesenden Vertretern das Zahlenwerk: "Auch im Jahr 2015 hat sich unsere auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmodell bewährt und zu weiter wachsenden Marktanteilen geführt. Insgesamt konnten wir das Geschäftsjahr 2015 positiv abschließen." Das Kundengesamtvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 70 Millionen Euro auf 1809 Millionen Euro.
Auch im Kreditgeschäft habe die Bank den nachhaltigen Wachstumspfad erfolgreich fortgesetzt, so Schmitt. Das Plus von 16 Millionen Euro auf insgesamt 532 Millionen Euro bedeutet eine Steigerung von 3,1 Prozent. Zusammen mit den an die Partner der Genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelten Darlehen betreute die VVR-Bank ein Kreditvolumen von insgesamt 659 Millionen Euro. Eine sehr rege Nachfrage verzeichnete das Immobilienfinanzierungsgeschäft und die Finanzierung von energetischen Sanierungen.
Die Kundeneinlagen wuchsen um 13 Millionen Euro auf 664 Millionen Euro. Insgesamt betreute die Bank zum Stichtag 31. Dezember 2015 ein Kundenanlagevolumen von rund 1150 Millionen Euro. Das beinhaltet bilanzielle Kundeneinlagen, Fondsanlagen, Wertpapierdepots, Rückkaufswerte von Altersvorsorgeverträgen und Bausparguthaben. "Der Bilanzgewinn ermöglicht uns eine weitere Stärkung des Eigenkapitals", resümierte Schmitt.
Daher beschloss die Vertreterversammlung, die Eigenmittel weiter zu stärken. Damit ist die Bank schon heute in der Lage, ab 2018 geltende Eigenkapitalvorschriften des Gesetzgebers zu erfüllen. Ebenfalls wurde dem Dividendenvorschlag von 5,5 Prozent entsprochen, den Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam gemacht hatten. Danach wählte die Vertreterversammlung den Wahlausschuss der Kreditgenossenschaft zur Vorbereitung der anstehenden Neuwahl der Vertreter in diesem Jahr sowie Karin Oster und Rainer Trossen erneut in den Aufsichtsrat. red

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