Mehr Lebensqualität für Menschen mit Behinderung

Wittlich · Wegweisende Impulse und Anregungen, um weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensperspektiven von Menschen mit Behinderungen zu entwickeln, hat ein Vortrag im Rahmen des Jubiläums von Maria Grünewald gebracht.

Wittlich. Dr. Monika Seifert hielt in Maria Grünewald einen Vortrag zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit geistigen Behinderungen und den damit verbundenen Herausforderungen für Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe. Das Fachforum fand im Rahmen der diesjährigen Jubiläumsveranstaltungen der Wittlicher Einrichtung statt.
Hintergrund: Seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention sind Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe unter Berücksichtigung des Inklusionsgedankens vor neue Herausforderungen gestellt.
Seifert ist als freie Referentin und Autorin tätig und Vorsitzende der DHG - Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft, einem Fachverband, der sich insbesondere für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung engagiert.
Wege zur Verbesserung


In Anlehnung an die Ergebnisse einer Berliner "Kundenstudie", einer Befragung zum Dienstleistungs- und Unterstützungsbedarf von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung von Monika Seifert, zeigte die Referentin anschaulich verschiedene Wege zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Bereich des Wohnens und des Lebens in der Gemeinde auf.
Ein wesentliches Schlüsselkonzept stelle die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen dar. Hierbei seien objektive Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden sowie persönliche Ziele und Vorstellungen von Menschen mit Behinderungen entscheidend. Die Schnittmengen dazu finden sich in den Zielperspektiven und Grundprinzipien der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Handlungsfelder der Sozialen Inklusion und der Sozialraumorientierung bieten ein umfassendes Entwicklungspotenzial. So etwa bei der Entwicklung von Lebensräumen in der Gemeinde. Hier müsse der Zugang zu verschiedenen Teilhabemöglichkeiten im Umfeld, etwa die Erreichbarkeit von Geschäften, die Möglichkeit, sich im Vereinsleben zu engagieren oder die Nachbarschaft genau unter die Lupe genommen werden.
Viele Angebote zur Teilhabe



Wichtig sei, dass bei diesem Prozess alle Menschen mit Behinderungen unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf einbezogen würden. Erfahrungsgemäß würden überwiegend Menschen mit geringem Begleitungs- und Teilhabebedarf berücksichtigt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine rege Diskussion zum Thema statt. Hier nutzten einige Mitglieder des Bewohnerbeirates von Maria Grünewald die Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit dem Wohnen in der Stadt einzubringen. Im Schlusswort ging Einrichtungsleiter Michael Puhl darauf ein, dass Maria Grünewald bereits über ein breites Spektrum an Angeboten zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft verfüge. Als Beispiele nannte er unter anderem die Wohnmöglichkeiten in der Stadt, gemeinsame Projekte der Maria-Grünewald-Schule mit Kindergärten und anderen Schulformen der Region sowie das Mitwirken in der Pfarreiengemeinschaft Wittlich.
In Maria Grünewald wird derzeit der Bedarf weiterer dezentraler Angebote durch Befragungen von Bewohnern, Angehörigen/gesetzlichen Betreuern und Mitarbeitern geprüft. red

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