Mehr Platz fürs Privatleben: Einzelzimmer für Senioren

Wittlich · Das Altenzentrum St. Wendelinus möchte für seine Bewohner attraktiv bleiben: Deshalb plant der Betreiber, die St. Raphael GmbH, einen Gebäudetrakt mit 13 Einzelzimmern anzubauen. Zudem sollen bestehende Doppelzimmer zu Einzelzimmern umgewidmet werden.

 Einrichtungsleiter Manfred Kappes zeigt den Plan, der ab 2015 Wirklichkeit wird: ein neuer Gebäudetrakt mit 13 Einzelzimmern. TV-Foto: Christian Moeris

Einrichtungsleiter Manfred Kappes zeigt den Plan, der ab 2015 Wirklichkeit wird: ein neuer Gebäudetrakt mit 13 Einzelzimmern. TV-Foto: Christian Moeris

Wittlich. Josef Wallenborn (86) strahlt, als er von seinem Umzug ins Einzelzimmer erzählt. Vor ein paar Wochen ist der 86-Jährige innerhalb des Wittlicher Altenzentrums St. Wendelinus zum Aufpreis von 30 Euro im Monat aus einem Doppelzimmer in ein Einzelzimmer umgezogen. "Jetzt fühle ich mich sehr wohl. Mein voriger Mitbewohner hatte eine Verletzung, weshalb er nachts im Schlaf geredet hat." So etwas trage ja nicht zur eigenen Gesundheit bei, wenn man nachts beim Schlafen gestört werde, sagt Wallenborn.
Derzeit hat das Altenzentrum 120 Bewohner, 48 davon leben in Doppelzimmern. Einzelzimmer seien unter den Bewohnern jedoch weit aus beliebter, sagt Einrichtungsleiter Manfred Kappes. Die Belegung von Doppelzimmern werde immer schwieriger. "Als das Altenzentrum vor mehr als 30 Jahren in Betrieb ging, war das noch anders. Aber wir müssen mit der Zeit gehen." Deshalb werde die Hälfte der 26 Doppelzimmer zu Einzelzimmern umgestaltet.
Zudem soll ein neuer Gebäudetrakt mit Platz für 13 Einzelzimmer angebaut werden. Insgesamt steige die Anzahl der Einzelzimmer somit von 72 auf 98.
1,5 Millionen Euro will der Betreiber, die St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH, dafür in das Seniorenzentrum St. Wendelinus investieren. Trotz der hohen Investitionssumme: Die Zahl der Bewohner bleibe bei 120 Personen, sagt Kappes.
Bei der Maßnahme handele es sich damit nicht um eine Erweiterung. Ziel sei es, das Altenzentrum für die Bewohner attraktiver zu gestalten, und ihre Lebensqualität zu erhöhen. "Die wohnen und leben ja hier."
Außerdem steht im Altenzentrum die Sanierung von 18 Holzbalkonen an. "Die kommen langsam in die Jahre und werden durch Stahlkonstruktionen ersetzt." Im Keller des Gebäudes ist die Modernisierung bereits in vollem Gange. Aktuell geht bald ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb. Neben Wärme produziere die Anlage auch Strom - mehr als das Altenzentrum verbrauche. "Dann können wir noch einige Kilowattstunden ins Netz einspeisen", sagt Kappes.
Die Baumaßnahmen für den neuen Gebäudetrakt sollen 2015 beginnen. Kappes: "Die Bewohner werden von den Bauarbeiten kaum beeinträchtigt, da es sich um ein separates Gebäude handelt, das hinter dem Altenzentrum angebaut wird." Im Altenzentrum St. Wendelinus arbeiten 120 Menschen in Voll- und Teilzeit.

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