Schulen Mehr Schüler und Betreuungsangebot an Wittlicher Grundschulen

Wittlich · Die Geburtenzahl in der Säubrennerstadt steigt und damit auch die Anmeldezahl an den vier Grundschulen. Um das Betreuungsangebot in Wengerohr auszuweiten will die Stadt dort das Pfarrheim ankaufen.

 Lernen, Mittagessen und noch viel mehr:  Grundschüler werden in WittlicherSchulen teils bis 16 Uhr betreut.

Lernen, Mittagessen und noch viel mehr:  Grundschüler werden in WittlicherSchulen teils bis 16 Uhr betreut.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Ein sprunghafter Anstieg:

Die Zahl der Grundschüler, die in Wittlich in den vergangenen Jahren stetig um etwa fünf bis sechs Schüler wuchs, ist von 2017 auf 2018 abrupt um 22 Kinder gestiegen. Zum Stichtag am 1. September waren in den vier Grundschulen der Stadt damit 698 Schüler angemeldet.

„Das ist eine hohe Steigerung in diesem Jahr und auf die steigende Geburtenzahl zurückzuführen“, sagt Michael Schmitt, der als stellvertretender Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung für die Schulen zuständig ist. Dennoch reiche der Platz in den Klassenräumen aktuell noch aus. Allerdings kalkuliert man im Rathaus für die vier städtischen Grundschulen im Haushaltsjahr 2019 mit deutlich steigenden Kosten. Sie sollen 2019 mit Ausgaben  in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro zu Buche schlagen. 2018 waren es noch 990 000 Euro. Schmitt: „Ausgaben für Schulen sind kein Luxus. Sie sind unverzichtbar. Wir wollen ja, dass die Stadt Wittlich für junge Familien attraktiv bleibt.“ Die Ausgabensteigerung erkläre sich größtenteils durch Tarifsteigerungen  bei den städtischen Mitarbeitern an den Schulen, steigende Versicherungsbeiträge und Unterhaltungskosten für die Gebäude. Schmitt: „Wir stellen die Räumlichkeiten und das Hilfspersonal wie den Hausmeisterservice und das Sekretariat.“ Die Lehrer zahlt das Land.

Investitionen Doch mit reinen Unterhaltungsmaßnahmen ist es nicht getan. 2019 will die Stadt zudem wieder eine gute Stange Geld in die Grundschulen investieren. Insbesondere der Schulstandort Wengerohr soll gestärkt werden. Zum Jahreswechsel will die Stadt dort ein Gebäude ankaufen, um das Betreuungsangebot neben dem Unterricht auszuweiten. Denn die Schule in Wengerohr ist im Gegensatz zu den anderen drei Schulstandorten keine Ganztagsschule. Mit dem Ankauf des Pfarrheims, das am Rande des Schulhofes steht, will die Stadt Platz für weitere freiwillige Betreuungsgruppen am Nachmittag bis 16 Uhr schaffen. Der mögliche Kaufpreis aus nicht-öffentlicher Sitzung könne derzeit noch nicht bekanntgegeben werden, sagt Schmitt, da man sich mit der Kirchengemeinde St. Peter noch in notarieller Abstimmung befinde. „Mit dem Ankauf des Pfarrheims können wir den Schulstandort Wengerohr dank des Angebots der Pfarrgemeinde deutlich verbessern“, sagt Bürgermeister Joachim Rodenkirch. „Das Pfarrheim liegt auf dem Schulhof. Damit wird es wie ein kleiner Campus. Wenn wir die Betreuung im Pfarrheim auf das Obergeschoss ausweiten wollen, müssen wir allerdings einen zweiten Fluchtweg schaffen.“ Außerdem steht in Wengerohr der Neubau eines in die Jahre gekommenen Holzpavillons an, in dem zwei Klassenräume untergebracht sind. Investitionssumme: 390 000 Euro. Das Land will sich mit 300 000 Euro beteiligen.
Am Schulstandort in der Friedrichstraße will die Stadt für 115 000 Euro die Sprachalarmierung erneuern. „Die Anlage gibt nicht nur ein Klingelzeichen, sondern ermöglicht Sprachdurchsagen, die in Notfallsituationen wie bei Amokläufen wichtig wären“, erklärt Rodenkirch. Daneben soll in der Grundschule Friedrichstraße die komplette EDV- und Telefonanlage erneuert werden.

In der Georg-Meistermann-Grundschule, wo im Januar der Erweiterungsbau fertig werden soll, wird der Altbau mit neuem Mobiliar ausgestattet. Eine neue Spülmaschine für die Mensa könnte, wenn die Reparatur nicht gelingt, mit 11 000 Euro zu Buche schlagen. Einzig am Schulstandort Bombogen gibt es derzeit keinen großen Handlungsbedarf. Rodenkirch: „Obwohl wir in den letzten Jahren insgesamt sparsam gewirtschaftet und jede Investition hinterfragt haben, sieht man, dass wir viel in unsere Schulen investiert haben.“ Dementsprechend sei  die bauliche Substanz der Grundschulen auch sehr gut, sagt Schmitt. „Man kann sagen, dass wir vom Stadtrat und den anderen Gremien bei Kitas und Schulen viel Unterstützung bekommen und in der Vergangenheit gut ausgestattet wurden.“

In den vier Grundschulen der Stadt werden derzeit knapp 700 Schüler in 40 Schulklassen unterrichtet.

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