Mehrheit für Kleinspielfeld

Das Projekt Kleinspielfeld der Gemeinden Minderlittgen und Hupperath war im Mai gescheitert. Auf den letzten Drücker fand Hupperath nun doch eine Mehrheit für das gemeinsame Vorhaben.

Hupperath. (wek) Zuerst beschloss der Rat in der Humbrecht halle in Hupperath die Budgetierung der Kosten für die gemeinsamen Sportanlagen der Spielvereinigung Minderlittgen-Hupperath. Diese soll, nach erfolgter Abstimmung mit der Ortsgemeinde Minderlittgen, in Höhe von 2000 Euro zunächst für drei Jahre befristet werden.

Dann kam es zum Kernpunkt des Abends: Seit 2002 wurde das gemeinsame Projekt Kleinspielfeld an der Sportanlage Minderlittgen-Hupperath diskutiert. Doch in einer gemeinsamen Sitzung der Räte Minderlittgen und Hupperath stimmte Hupperath aus Kostengründen gegen das Vorhaben. Minderlittgen war dafür (der TV berichtete).

Die Kosten belaufen sich auf 314 000 Euro. Hupperath und Minderlittgen sollten sich jeweils mit 85 000 Euro aus Eigenmitteln und Krediten beteiligen. Das waren 15 325 Euro zu viel für die Gemeinde Hupperath, die diese Mehrkosten, entstanden durch weniger Fördergeld und Kostenanstieg, nicht tragen wollte. Das Gemeinschaftsprojekt schien zu scheitern.

"Der Sportverein hat zwei private Geldgeber aus Minderlittgen gefunden, die auf Darlehensbasis der Spielvereinigung Minderlittgen-Hupperath insgesamt 30 000 Euro zur Verfügung stellen", sagte Hupperaths Ortsbürgermeister Lothar Schönhofen jetzt in der jüngsten Ratssitzung. Somit reduzieren sich die Kosten für die beiden Gemeinden wieder auf 70 975 Euro. Durch die beiden "Spender", die bereits dem Sportverein für die Anschaffung eines Rasenmähers 3000 Euro überließen, konnte jetzt im Rat der Gemeinde Hupperath eine Mehrheit, quasi in letzter Minute zum Ende der Legislaturperiode, gefunden werden. Einen Tag später wären den beiden Ortsgemeinden Fördermittel in Höhe von 127 000 Euro entgangen.

Das Kleinspielfeld ist grundsätzlich beschlossen. Die Gemeinde Minderlittgen, deren Bürgermeister Axel Hecking neben weiteren 20 Zuhörern in der Ratssitzung in Hupperath anwesend war und die das Projekt immer befürwortete, wird über das Hupperather Ergebnis informiert. Hupperaths Bürgermeister Lothar Schönhofen war über die Mehrheit im Rat erleichtert und bedankte sich, auch bei den Gegnern, für das gute Miteinander. Ratsmitglied Hermann-Josef Hauth sagte nach der Gemeinderatssitzung: "Eine Fördersumme in dieser Höhe wurde meines Wissens im Kreis Bernkastel-Wittlich in der Vergangenheit noch nie abgelehnt. Darum freue mich, dass es heute Abend gelungen ist, doch noch eine Mehrheit für das Projekt Kleinspielfeld zu finden. Über diesen Ratsbeschluss werden sich besonders Kinder und Jugendliche freuen." Minderlittgens Bürgermeister Axel Hecking sagte: "Den beiden privaten Spendern danke ich, setzen sie doch ein positives Zeichen und investieren in beide Ortsgemeinden."

EXTRA

Durch die ADD Trier als angemessen erachtete Gesamtbaukosten (brutto): 314 000 Euro. Davon zuwendungsfähig: 254 500 Euro. Ortsgemeinden Hupperath und Minderlittgen finanzieren je 70 975 Euro. Anteil Landkreis Bernkastel-Wittlich 25 350 Euro. Die Spielvereinigung Minderlittgen-Hupperath erbringt Eigenleistungen in Höhe von insgesamt 45 700 Euro (Personaleinsatz 9700, Barmittel 6000, Spender 30 000 Euro) und Zuwendungen aus Sportinvestitionen fließen mit 101 000 Euro. (wek)

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