Meinung Auch die Mosel ernst nehmen

Bernkastel-Kues · Im Vorfeld der Inbetriebnahme einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Bernkastel-Kues gab es Irritationen. Lokalpolitiker bemängelten eine ausreichende Informationspolitik des Landes Rheinland-Pfalz.

Foto: Klaus Kimmling

Die Einrichtung einer Aufnahmestation für Asylsuchende ist eine sensible Angelegenheit, deren Kommunikation in die Anwohnerschaft ist es ebenso. Zwar war in Bernkastel-Kues schon seit langem bekannt, dass im seit Mai angemieteten Hotel Moselpark Mitte im November erstmals Flüchtlinge untergebracht werden sollen, aber es gab keine Klarheit über die Details.

So eine fatale Informationspolitik nährt natürlich die Gerüchteküche: So werden aus tatsächlich 100 Personen, die wohl zum 15. November kommen, ganz schnell 1500. Die betroffenen Bürger in der Nachbarschaft haben nun einmal Fragen und die müssen beantwortet werden.

Es ist daher höchste Zeit und begrüßenswert, dass sich ein Staatssekretär angekündigt hat, um den beiden betroffenen Bürgermeistern und dem Landrat Rede und Antwort zu stehen. Dass dieser Besuch aber erst auf Drängen der Kreisverwaltung zustande kam, ist traurig.

Das zeigt, dass die ferne Hauptstadt Mainz dem Moselraum am anderen Ende vom Bundesland wohl doch nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die er verdient hat. Denn auch hier, am Rande von Rheinland-Pfalz, wollen die Bürgerinnen und Bürger genau so mitgenommen werden wie in der Metropol-Region Rhein-Main.