Kirche „Menschen brauchen Zeichen, und ein Kloster ist ein Zeichen“

Eckfeld/Buchholz · Der emeritierte Abt von Maria Laach, Benedikt Müntnich, wird am Mittwoch, 2. Oktober, zum Abschluss der Marienwallfahrten zu „Unserer Lieben Frau von Buchholz“ kommen. Wir sprachen im Vorfeld mit dem Geistlichen.

 Benedikt Müntnich  Foto: Klosterverlag Maria Laach

Benedikt Müntnich Foto: Klosterverlag Maria Laach

Foto: Klosterverlag Maria Laach

Er leitete von 2002 bis 2014 als Abt das Kloster Maria Laach.

Sie stammen aus einer alteingesessenen Winzer- und Bauernfamilie. Was hat Sie 1972 ins Kloster geführt?

Benedikt Müntnich Eine innere Sehnsucht spürte ich schon in jungen Jahren. Sie festigte sich mit der Zeit. Es war der Wunsch, für Gott zu leben, und da schien mir ein Kloster der richtige Ort zu sein. Ich las damals viel in der Bibel, das hat mir geholfen. Schließlich lernte ich durch einen Freund Maria Laach kennen und fing sofort Feuer: Das war der richtige Ort.

Haben Sie Ihren Entschluss nie bereut?

Benedikt Müntnich Ernstlich nie. Es gab Krisen, aber ich denke, das muss sein. Es braucht die äußere und innere Auseinandersetzung, um sich weiterzuentwickeln. Ich hatte im Kloster gute Vorbilder, das hat mir geholfen. In meiner Familie war ein guter Grund gelegt, der für Stabilität sorgte. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was ist für Sie das Wichtigste am Klosterleben?

Benedikt Müntnich Die Ausrichtung auf Gott. Der Heilige Benedikt sagt, ein Mönch darf der Liebe Jesu Christi und seinem Evangelium nichts vorziehen. Das ist, denke ich, die beste Grundlage, für die Mitmenschen da zu sein und ihnen zu dienen. Schön und tragend ist der gemeinsame Gottesdienst und die Gemeinschaft.

Welche Bedeutung hat ein Kloster wie Maria Laach heute?

Benedikt Müntnich Es ist für die Menschen da, es steht für Gott. Jesus sagt im Evangelium, wir Christen sollen „Licht der Welt“ sein. Das sind wir nicht aus eigener Kraft, sondern weil wir an Gott glauben. Menschen brauchen Zeichen, und ein Kloster ist ein Zeichen. Viele Menschen sehen es und fragen sich: Warum leben die so? Vielleicht werden sie nachdenklich und fragen wieder nach Gott. Ein Kloster sagt: Es gibt Gott! Das ist sein Sinn. Darum muss es die Klöster geben. Jede Klosterschließung ist ein großer Verlust.

Warum kommen Sie zur Muttergotteswallfahrt nach Buchholz?

Benedikt Müntnich Zunächst einmal einfach, weil der Pastor mich eingeladen hat. Ich komme, damit man sieht, dass es Ordensleute gibt. Ich komme aus Liebe zur Muttergottes, die uns am besten die Liebe zu Gott und zueinander vermittelt.

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