Drei Jahre später hatte sie ihren Trainerschein in der Tasche - als "ziemlich einzige Frau im Spielkreis Mosel". Heute ist die gebürtige Longkamperin Geschäftsführerin der Spielvereinigung Mülheim-Brauneberg, deren Vorsitzenden, Ehemann Wolfgang, sie ebenfalls für Fußball begeisterte. Außerdem trainiert sie die Frauenmannschaft FSG. Bei den B-Juniorinnen kickt ihre 20-jährige Tochter mit, der Sohn spielt in Schweich. "Die konnten gar nicht anders", erzählt Thiel. Denn als aktive Fußballspielerin nahm sie die Kinder immer mit zum Sportplatz. "Aus einer Laune heraus" fing sie mit 18 Jahren mit dem Kicken an - und als Ausgleich zum Bürojob. Damals wusste sie von Fußball gerade mal, "dass ein Franz Beckenbauer und ein Sepp Maier in der Nationalmannschaft spielen". Anfangs spielte sie in Burgen - später in Gonzerath, Mülheim, Morbach und Gusenburg. Denn immer wieder lösten sich die Teams auf. Als Kreistrainerin war es ihr daher ein Anliegen, Schnuppertraining anzubieten, um auch Mädchenfußball zu etablieren. Doch das sei schwieriger denn je. Wegen des Bevölkerungsrückgangs kämpften ja schon die Jungs um ihre Existenz. Im Spielkreis Mosel kann sich die FSG derzeit mit drei Teams messen: den Damen aus Neumagen-Dhron, Wittlich und Zeltingen-Rachtig. urs