Beruf Messer wetzen zum Küchen-Kampf

Mülheim/Hamburg · Ein junger Koch von der Mosel stellt sich am Wochenende einem Wettbewerb in Hamburg.

 Constantin Meth arbeitet als Chef de Partie im Hotel „Weißer Bär“.

Constantin Meth arbeitet als Chef de Partie im Hotel „Weißer Bär“.

Foto: TV/Hotel Weißer Bär

„Ich fühle mich, wie vor meiner Abschlussprüfung“, gesteht der 23-jährige Constantin Meth. Derzeit ist der Koch in Elternzeit und mit Windeln wechseln beschäftigt, am kommenden Sonntag, 17. März, wechselt er aber wieder Babypuder gegen Salz und Pfeffer. Denn da nimmt er am Next-Chef-Award auf der Internorga-Gastronomie-Messe in Hamburg teil. Sein Ziel: sich gegen fünf Konkurrenten durchsetzen und eine achtköpfige Jury aus Sterneköchen von seinen Kreationen überzeugen. „Ich bin ziemlich aufgeregt“, erzählt Meth. „Das ist der erste größere Wettbewerb, an dem ich teilnehme.“

Aufmerksam geworden auf den Wettbewerb sei er durch einen Hinweis seines Küchen-Chefs. „Er meinte, das wäre eine gute Chance für mich. Daraufhin habe ich einen Bewerbungsbogen ausgefüllt.“ Und prompt erhielt er die positive Antwort der Jury. In der ersten Runde, der sogenannten Challenge, tritt Meth gegen fünf andere Köche aus ganz Deutschland an. Drei Gruppen mit je sechs Teilnehmern gibt es. Die zwei Besten aus jeder Gruppe kommen ins Finale.

Aufgabe wird es in der Challenge sein, mit vier Zutaten, die er erst kurz vor Beginn des Wettbewerbs erfährt, ein Gericht zu kreieren. In einer Stunde muss er ein Essen zubereiten - und das nicht nur unter den kritischen Augen von Fernsehkoch Johann Lafer, sondern auch vor dem Fach-Publikum, das das Geschehen von einer Tribüne aus verfolgt. „Die Jury achtet nur auf das Gericht auf dem Teller. Da spielen Optik, Kochtechnik und der ausgeglichene Geschmack eine Rolle bei der Bewertung.“ Was seine größte Herausforderung wird? „Wichtig wird sein, einen klaren Kopf zu bewahren und sich gut zu überlegen, was ich aus den Zutaten koche.“

Wer in der Challenge überzeugt, den erwartet im Finale ein Gericht, zubereitet von Starkoch Lafer persönlich. „Wir haben dann nur das fertige Gericht und müssen es ohne Rezept nachkochen.“ Den Gewinner des Finales erwartet als erster Preis ein eigenes „Next Chef“-Kochbuch.

Doch für den Koch und Hotel-Betriebswirt sind andere Dinge von Bedeutung: „Ich will bei dem Wettbewerb neue Kollegen kennenlernen, Spaß haben und so weit wie möglich kommen.“ Seine Chancen schätzt der gebürtige Wiesbadener gut ein. Zwar kenne er seine Konkurrenten nicht, aber „ich weiß, was ich kann, und halte es für durchaus machbar, ins Finale zu kommen.“ Seine Ausbildung zum Koch hat Meth in Frankfurt gemacht, dann eineinhalb Jahre in seinem Beruf gearbeitet, bevor er die Hotelfachschule in Bernkastel-Kues besucht hat. „Der Liebe wegen bin ich hier hängengeblieben.“ Aus seinem Freundeskreis bekommt er Rückhalt. „Die Freunde, die auch in der Gastronomie arbeiten, wissen, was für einen Stellenwert der Award hat.“ Nach Wettbewerb und Elternzeit kehrt Meth wieder ins Hotel „Weißer Bär“ in Mülheim zurück, wo er als Chef de Partie arbeitet und für Vorspeisen und Desserts zuständig ist.

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